(gib) „Das Kreuz als Symbol christlicher Kultur. Christliche Werte in Gesellschaft und Politik“ lautete der Titel der Podiumsdiskussion im Prüfeninger Schlossgarten, an der neben der Fürstin auch Prälat Wilhelm Imkamp, CSU-Landtagsabgeordneter Franz Rieger und CSU-Stadtrat Armin Gugau als Moderator teilnahmen.
Ausgangspunkt war der Kreuzerlass von Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Dass in allen Eingangsbereichen bayerischer Dienstgebäude ein Kreuz hängen soll, lobten die Podiumsteilnehmer. Die Kritiker des Erlasses bekamen hingegen ihr Fett weg. „Dass jetzt gegen das Kreuz in öffentlichen Gebäuden polemisiert wird, ist falsch“, sagte Rieger. „Die CSU spaltet nicht, sondern bekennt sich zu unserer Religion und Kultur.“ An einem Gipfelkreuz würde sich auch kein Bergsteiger stören. Das Christentum stehe für Toleranz – diese dürfe aber nicht so weit gehen, „dass wir den Weihnachtsmarkt Wintermarkt und den Martinszug Lichterzug nennen müssen“.
Imkamp sprach von einem „perfiden und bösartigen Theater“. Wenn er eine Kritik am Kreuzerlass anbringen könne, dann sei es, dass er nicht wirklich überwacht werde. Behördenleiter hätten damit weiterhin freie Hand. Als „bedrückendes Zeichen“ bezeichnete Imkamp es, dass Kardinal Reinhard Marx zusammen mit dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strom vor einiger Zeit auf dem Jerusalemer Tempelberg das Brustkreuz abgelegt hatte – „in der Stadt, in der Jesus ans Kreuz genagelt wurde“.
Für Gloria von Thurn und Taxis ist das Kreuz „integraler Bestandteil des 2000 Jahre alten christlichen Glaubens“. Sie habe „in fast jedem Zimmer, das bewohnt wird“, ein Kreuz hängen. Dass das Kruzifix an den gekreuzigten Jesus Christus erinnert, zeige, dass das Christentum die Schwächen der Menschen berücksichtigt. „Das Christentum ist die Religion der Verlierer.“
Daraus resultiere, dass sich die Kirche für die „Schwächsten der Schwachen“ einsetzen müsse. Als „schweren Schandfleck“ bezeichnete von Thurn und Taxis „hohe Abtreibungszahlen in unserer so reichen Gesellschaft“. Insbesondere stört sie sich daran, dass die Krankenkassen die Kosten für Abtreibungen übernehmen. Ein Dorn im Auge ist der Fürstin auch die gleichgeschlechtliche Ehe, die seit Oktober vergangenen Jahres in Deutschland möglich ist. „Die Homoehe ist ein Angriff auf die klassische Familie, Vater, Mutter, Kind“, sagte die Fürstin. „Auf die Gefahr hin, dass ich mich wieder unbeliebt mache: Jeder kann in seinem Schlafzimmer machen, was er will, aber das sollte man nicht zum politischen Programm machen.“
Kritisch sieht die Fürstin, die die deutsche Politik allgemeinen „weit weg von uns kleinen Leuten“ sieht, auch den Organspende-Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU). Sie warnte davor, den Menschen „als Ersatzteillager zu verzwecken“. Während das Publikum dem Podium ansonsten meist zustimmend-wohlwollend lauschte, regte sich bei diesem Thema Widerstand. Mehrere Zuhörer begrüßten Spahns Plan, jeden automatisch zu einem Spender zu machen, außer er widerspricht ausdrücklich. Rita Blümel etwa, CSU-Mitglied und Krankenschwester an der Uniklinik Regensburg, zeigte sich „sehr froh“ über die Möglichkeiten der Transplantationsmedizin, die es etwa einem Kind, das eine neue Niere benötigt, ermögliche, weiterleben zu können.
Will uns diese Frau tatsächlich einreden, sie zähle zu "uns kleinen Leuten“? Gloria ist eine der reichsten Frauen der Welt. Als christliche Fundamentalistin würde sie vermulich sehr gut mit dem Regieme in Polen harmonieren.
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