"Er sprach: Gehe heraus und tritt auf den Berg von den Herrn! Und siehe, der Herr ging vorüber und ein großer starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, vor dem Herrn her ..." Eindrucksvoll sind schon die Worte allein der Bibelstelle um den Propheten Elias. Den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy bewegte der Text derart, dass er in einer Zeitspanne von zehn Jahren die Geschichte um die Figur des Elias zu einem Oratorium verarbeitete.
Dass es die verbal und kompositorisch ausgeschmückte Bibelszene ihrerseits nicht an Opulenz fehlen lässt, stellte ein Konzert in der Regensburger Basilika St. Emmeram erneut unter Beweis. Unter der Leitung von Matthias Schlier brachte der Cantemus Chor der Stadt Regensburg gemeinsam mit Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Regensburg den "Elias" zur Aufführung.
Mit den Solisten Jutta Böhnert, Stephanie Bogendörfer (beide Sopran), Rebecca Martin, Esther Baar (beide Alt), Juan-Carlos Falcon (Tenor) und Thomas Laske (Bassbariton) erfüllten die Musikern den monumentalen Kirchenraum mit mächtigen Klängen.
Dass der "Elias" bis heute zu den bekanntesten Werken des romantischen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy zählt, war so nicht abzusehen, zumindest nicht in Deutschland. 1846 zum Birmingham-Triennial-Music-Festival in England uraufgeführt, erfreute sich das Oratorium denn auch besonders in England und Amerika sofort großer Beliebtheit. In Deutschland hingegen wurde der "Elias" 1933 verboten - aufgrund Mendelssohns jüdischer Herkunft.
Dass das Oratorium den Faschismus überlebt hat, glich bei der Darbietung in Regensburg einem Triumph für alle Sinne. Nach einem erhebenden Hörgenuss in ehrwürdigem Rahmen schallte es abschließend durch den barockisierten Raum: "Alsdann wird euer Licht hervorbrechen wie die Morgenröte, und eure Besserung wird schnell wachsen; und die Herrlichkeit des Herrn wird euch zu sich nehmen."
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