Regensburg
09.02.2022 - 16:36 Uhr

Ostbayerns Wirtschaft sieht Licht am Ende des Pandemie-Tunnels

Die Wirtschaft der Oberpfalz hält sich auch um zweiten Pandemie-Jahr richtig tapfer. Und wie die neue Konjunkturumfrage der IHK zeigt, rechnet sie mit baldiger Besserung.

Krise? Welche Krise? Der Bau in der Region boomt, als wären Corona oder Materialmangel gar kein Thema. Symbolbild: djd/Bauherrenschutzbund/Marko Priske
Krise? Welche Krise? Der Bau in der Region boomt, als wären Corona oder Materialmangel gar kein Thema.

Von Hubert Obermeier

Der Start ins neue Jahr ist für die ostbayerische Wirtschaft nicht so glatt verlaufen, wie erhofft. Dennoch blicken die Firmen nun vorsichtig optimistisch nach vorne. „Corona bedingte Mitarbeiterausfälle sowie hohe Energie- und Rohstoffpreise machen unseren Unternehmen zu schaffen“, sagte der Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Regensburg, Michael Matt, am Mittwoch in einer virtuellen Pressekonferenz. Zugleich hofften sie auf ein Licht am Ende des Pandemie-Tunnels.

Hintergrund ist die neueste Konjunkturumfrage der IHK unter den Betrieben aus Industrie, Handel, Dienstleistungsbereich und Tourismus. Der zufolge liegt der IHK-Konjunkturklimaindex, der die aktuelle Lage und Erwartungen zusammenfasst, mit 126,4 Punkten über dem langfristigen Durchschnitt. „Die Unternehmen im IHK-Bezirk stemmen sich gegen die Auswirkungen der Pandemie“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Helmes. Die IHK Regensburg umfasst den Bezirk Oberpfalz und den Landkreis Kelheim.

Schlechtere Beurteilung

In der Freizeit- und Tourismuswirtschaft sorgen vor allem die strengen Corona-Einschränkungen für eine schlechtere Beurteilung der aktuellen Situation. So bezeichneten sieben von zehn der befragten Tourismusbetriebe ihre Lage als belastend. Bei den Hotels, der Gastronomie sowie dem Reisegewerbe zeige sich insgesamt eine angespannte Lage, die nicht wenige in Existenznöte bringe, erklärte Helmes.

In der Industrie und im Dienstleistungssektor läuft es dagegen gut. Dem IHK-Geschäftsführer zufolge ist fast die Hälfte der Dienstleister (44 Prozent) voll ausgelastet. Die Industrie profitiert von der gestiegenen Nachfrage im Zuge der weltweiten Konjunkturerholung. Die Branche habe sich auf einem hohen Niveau stabilisiert, habe aber noch nicht an Fahrt aufgenommen, sagte Helmes. Zudem gebe es neben dem Fachkräftemangel für die Betriebe einige große Hürden. Pandemiebedingte Einschränkungen und Lieferengpässe beeinträchtigten große Teile der Industrie. Die Produktion halte daher nicht mit der Nachfrage Schritt. Auftrieb gibt der Industrie auch die starke Nachfrage aus dem Ausland. So verzeichneten die Unternehmen hier zum dritten Mal in Folge ein Auftragsplus.

Bau boomt ohne Ende

Von wirtschaftlichen Sorgen ist trotz Corona-Pandemie, Materialmangel und höherer Baupreise in der Bauwirtschaft keine Spur. Sie macht weiterhin gute Geschäfte. „Die Baubranche befindet sich auf einem absoluten Höhenflug“, sagte der IHK-Geschäftsführer.

Mit Blick auf das laufende Jahr stimmen die Impffortschritte und die Aussicht auf politische Lockerungen die Wirtschaft optimistischer: Nur elf Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verschlechterung der Geschäftslage, 26 Prozent erwarten eine verbesserte Entwicklung. Als größtes Risiko für ihre Wettbewerbsfähigkeit sehen die Unternehmen die hohen Energie- und Rohstoffpreise.

 
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