07.10.2022 - 09:25 Uhr

Mann stirbt bei Einsatz: Rassismusvorwurf gegen Polizei

Ein Mann mit psychischer Erkrankung kollabiert bei einem Polizeieinsatz, drei Wochen später stirbt er im Krankenhaus. Nun werden der Polizei Brutalität und Rassismus vorgeworfen.

Die Berliner Charité. Bild: Christoph Soeder/dpa
Die Berliner Charité.

Vor rund drei Wochen ist ein 64 Jahre alter dunkelhäutiger Mann bei einem Polizeieinsatz in Berlin zusammengebrochen - am Donnerstag ist er im Krankenhaus gestorben. Eine Polizeisprecherin bestätigte am Freitagmorgen den Tod des psychisch Kranken in der Universitätsklinik Charité.

Die Berliner Opferberatungsstelle Reachout wirft der Polizei in einer Pressemitteilung von Donnerstagabend vor, bei dem Einsatz „massive brutale Gewalt“ angewendet zu haben und für den Tod verantwortlich zu sein, zudem spricht sie von Rassismus. Die Polizei ermittelt gegen die beteiligten Beamten. Die Leiche des Mannes soll obduziert werden.

Laut Polizei sollte der Mann am 14. September aus einem betreuten Wohnheim für seelisch und psychisch Kranke in Berlin-Spandau in ein psychatrisches Krankenhaus verlegt werden. Ein Gericht hatte das angeordnet. Der Mann habe „massiv Widerstand“ geleistet, ihm seien Handschellen angelegt worden, schließlich sei er im Beisein eines Rettungsdienstes und seines Betreuers kollabiert und in ein Krankenhaus gebracht worden.

Reachout schrieb, Polizisten hätten den Mann am Boden fixiert, ein Polizist habe ihm ein Knie in den Nacken gedrückt. Er habe geblutet. Schließlich habe er aufgehört zu atmen. Eine Wiederbelebung habe mehr als 20 Minuten gedauert. Er sei später ins Koma gefallen.

© dpa-infocom, dpa:221007-99-39207/3

 
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