Speinshart
10.02.2025 - 11:35 Uhr

Erika Eichenseer erzählt: Begegnung mit den Schönwerth-Sagen im Kloster Speinshart

Das Kloster Speinshart lädt zu "Literarischen Begegnungen" ein. Der historische Kapitelsaal wird zum Schauplatz für einen eindrucksvollen Vortrag, bei dem die alten Sagen der Oberpfalz lebendig werden.

Erika Eichenseer erzählt im Kloster Speinshart Märchen und Sagen von Schönwerth. Archivbild: Lucia Brunner
Erika Eichenseer erzählt im Kloster Speinshart Märchen und Sagen von Schönwerth.
  • Was: Literarische Begegnung "Klappermichl" mit Erika Eichenseer und Märchen von Sagen von Franz Xaver von Schönwerth
  • Wann: Donnerstag, 13. Februar, um 19 Uhr
  • Wo: historischer Kapitelsaal im Kloster Speinshart

Das Kloster Speinshart ist seit jeher ein geschichtsträchtiger Ort von kultureller Bedeutung. Nun lädt es zu einem besonderen Veranstaltungsformat ein: „Literarische Begegnungen“ im historischen Kapitelsaal. Das Kloster Speinshart möchte einen Raum bieten für Begegnungen. Die Veranstaltungen sollen die Möglichkeit schaffen, zusammen in die Welt der Literatur einzutauchen, sich bei einem Glas Wein mit den Vortragenden auszutauschen und andere Literaturinteressierte zu treffen. Die Reihe findet immer am zweiten Donnerstagabend im Monat statt.

Bei der ersten Veranstaltung „Klappermichl“ am Donnerstag, 13. Februar, um 19 Uhr entführt Erika Eichenseer in die schaurige Welt der uralten Sagen und Märchen, die der Archivar und Sammler Franz Xaver von Schönwerth in der Zeit der beginnenden Industrialisierung vor fast 200 Jahren gerade noch so der Vergessenheit entrissen hat. Die Erzählungen selbst sind um ein Vielfaches Älter und wurden an langen, dunklen Winterabenden bei der Heimarbeit in der Stube erzählt. Mit der zunehmenden Arbeitsteilung der Industrialisierung veränderten sich Lebens- und Arbeitsstrukturen, Erzählräume und -gelegenheiten verschwanden und man vergaß diese alten Geschichten für immer.

Nur nicht in der Oberpfalz. Denn Franz Xaver von Schönwerth reiste in entlegene Dörfer und Einöden, suchte nach Gewährspersonen, ließ sich erzählen, was sie noch wussten. Akribisch dokumentierte er das, was er gehört hatte. Doch im Gegensatz zu seinen heute berühmten Zeitgenossen, den Gebrüdern Grimm, verzichtete er darauf, die Märchen und Sagen dem Zeitgeschmack anzupassen und als anstößig oder sonst unpassend empfundene Eigenheiten umzuschreiben und abzumildern. Er beließ den rauen Charakter so, wie er es gehört hatte – Märchen ohne Zuckerguss. Doch diese Sagen kann man nicht vorlesen, man muss sie in eigenen Worten erzählen. Erika Eichenseer kann und tut genau das. Dabei wird sie musikalisch von Agnes O. Eisenreich und Ensemble begleitet.

Der Eintritt kostet 5 Euro. Die nächsten Termine sind am 13. März um 19 Uhr mit Grete Pickl und am 10. April um 19 Uhr mit Marianne Ach.

 
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