- Was: Ausstellung "El buen morir – Kunst zum guten Tod" von Sara Mayoral
- Wann: 6. April bis 11. Mai; Vernissage am Sonntag, 6. April, um 13.30 Uhr
- Wo: Kloster Speinshart
Die spanische Künstlerin Sara Mayoral Jiménez zeigt von 6. April bis 11. Mai im Kloster Speinshart ihre Ausstellung "El buen morir" und damit Kunst zum guten Tod. Die Vernissage ist an Sonntag, 6. April, um 13.30 Uhr.
Sara Mayoral Jiménez (geboren 1993 in Madrid) setzt sich als bildende Künstlerin mit den Themen Leben, Tod und Transformation auseinander. Sie studierte Bildende Kunst an der Universidad Complutense de Madrid und der Akademie der Bildenden Künste München, wo sie Meisterschülerin von Alexandra Pirici war.
Sie verbindet vielfältige Materialien und Methoden und konzentriert sich auf die zyklische Natur der Existenz durch Zersetzung und Wandel. Pflanzen und Blumen spielen eine zentrale Rolle und symbolisieren Wachstum, Verfall und Erneuerung. Durch die Einbindung von Lebensmitteln und organischen Materialien erforscht sie Nachhaltigkeit und die wechselseitige Verflechtung natürlicher und menschlicher Lebenszyklen. Im Jahr 2025 wurde sie mit dem Stipendienfonds-Preis der AdBK München ausgezeichnet.
Ihre künstlerische Praxis – die Video, Skulptur, Fermentation und performative Elemente umfasst – setzt sich intensiv mit der Fragilität des Lebens auseinander. Mit „El buen morir“ präsentiert Mayoral eine zeitgenössische Installation rund um das Vanitas-Motiv. Doch anstatt Vergänglichkeit bloß darzustellen, vermittelt sie diese durch reale, sinnliche und selbst geschmackliche Erfahrungen. Ihre Arbeit ist eine Einladung, sich mit den grundlegenden Zyklen des Lebens auf eine Weise auseinanderzusetzen, die uns direkt betrifft: durch Essen, durch Ekel, durch Genuss. Statt den Tod zu betrauern, feiert „El Buen Morir“ das Leben.
Im Mittelpunkt der Installation steht das Bild eines Banketts, inszeniert durch üppige Blumen- und Speisenarrangements. Handgefertigte Tonsockel dienen als Träger einer visuellen Sprache, die vom Kreislauf des Lebens und der Unvermeidlichkeit des Verfalls erzählt. Hängende Blumenarrangements, organische Glasobjekte und das Zirpen von Zikaden verstärken die Atmosphäre. Viele der Blumen stammen von einem Friedhof – weggeworfen, doch in Mayorals Werk erhalten sie eine neue Bedeutung und ein zweites Leben.
Über das Visuelle hinaus ist die Installation ein sinnliches Erlebnis. Mayoral hat ihren eigenen Wermut kreiert, angereichert mit Blumen und Kräutern aus Regionen, die ihre persönliche Geschichte prägen. Der weiße Wermut ist eine Hommage an Bayern, der dunkle an die spanischen Wurzeln. Dieses alkoholische Elixier verbindet Gärung mit Transformation – Zucker wird zu Alkohol, Früchte zu Essenzen. Der Prozess erinnert an die Alchemie der Renaissance, in der Wissenschaft und Kunst eng miteinander verwoben waren.
Für Mayoral ist diese Transformation nicht nur materiell, sondern auch metaphorisch – Erinnerungen, Emotionen und Traditionen werden in Flüssigkeit konserviert und dann konsumiert. Indem sie den Geschmackssinn des Betrachters anspricht, löst sie die Grenzen zwischen Kunst und Körper auf.
Weitere Informationen gibt es auf www.kloster-speinshart.de. Geöffnet hat die Ausstellung sonntags von 13.30 bis 17 Uhr und mittwochs von 9 bis 15 Uhr sowie auf Anfrage unter Telefon 09645/60193-801.
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