Speinshart
28.09.2023 - 15:08 Uhr

Millionen für die nördliche Oberpfalz: Bund fördert Flossenbürg und Speinshart

Gute Nachrichten für das Kloster Speinshart und die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg: Aus dem Fördertopf KulturInvest des Bundes fließen Millionen in die nördliche Oberpfalz. Zwei große Projekte sind dadurch nun abgesichert.

Beste Aussichten für die Zukunft des Klosters Speinshart. Archivbild: idu
Beste Aussichten für die Zukunft des Klosters Speinshart.

Mehr als 10 Millionen Euro für die Für die nördliche Oberpfalz: Der Bund fördert mit Mitteln des Programms "KulturInvest" das Kloster Speinshart und die KZ-Gedenkstätte in Flossenbürg. Außerdem fließen nochmals knapp 2 Millionen Euro in zwei Projekte in Regensburg.

Besonders groß dürfte die Erleichterung dabei in Flossenbürg bzw. bei der Stiftung bayerischer Gedenkstätten sein. Im Frühjahr hatte die Entscheidung aus Berlin für Aufsehen gesorgt, dass Förderanträge der beiden Gedenkstätten in Flossenbürg und Dachau an das Programm "KulturInvest" nicht berücksichtig werden können. Vorübergehend schien dadurch die Integration des früheren KZ-Steinbruchs in die Gedenkstätte gefährdet. Diese Integration soll 2024 starten. Allerdings hatte sich der Flossenbürger Gedenkstättenleiter Jörg Skriebeleit schon nach der ersten Ablehnung entspannt gegeben und darauf verwiesen, dass ein neu formulierter Antrag durchaus Chancen auf Förderung habe.

Skriebeleit sollte Recht behalten. Im Sommer wurde ein neuer Antrag eingereicht, nun stellt der Bund 4,3 Millionen Euro für die Gedenkstätte zur Verfügung. Konkret soll mit dem Geld das ehemalige Verwaltungsgebäude der Deutschen Erd- und Steinwerke (DESt) ertüchtigt werden, um Räume für Sonderausstellungen, Kunstprojekte und Co-Working-Spaces zu schaffen.

Das NS-Unternehmen betrieb den Steinbruch in der Zeit des Dritten Reichs. Tausende Häftlinge des KZ Flossenbürg wurden in dieser Zeit in dem Steinbruch am Wurmstein unter unmenschlichen Bedingungen zur Arbeit gezwungen. „Die authentischen Orte sind Voraussetzung für eine innovative Erinnerungskultur", kommentierte Jörg Skriebeleit laut einer Mitteilung der Stiftung nun die Förderzusage. "Mit den genehmigten Mitteln können wir auf dem Areal des früheren KZ-Steinbruchs nun die nächsten Schritte angehen.“

Auch das Kloster Speinshart im westlichen Teil des Landkreises Neustadt/WN kann sich über eine Förderzusage freuen. 6,05 Millionen Euro aus dem „KulturInvest“-Topf fließen an das Kloster. Mit dem Geld sollen die nötigen Aus- und Umbauarbeiten im Umfeld des Klosters mitfinanziert werden, die für den Aufbau eines Wissenschaftszentrums mit dem Schwerpunkt Hochtechnologie nötig sind. Erst am Mittwoch hatte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume im Kloster die finale Zusage des Freistaats für das Wissenschaftszentrum gegeben.

Demnach soll jährlich eine Million Euro für den Betrieb des Zentrums bereitstehen. Zudem wolle sich auch der Freistaat an den nötigen Baumaßnahmen beteiligen. Für einen ersten Bauabschnitt sind 12 Millionen Euro veranschlagt. Blume sprach in Speinshart davon, dass man auf eine Beteiligung des Bundes von 50 Prozent hoffe. Mit der am Donnerstag im Haushaltsausschuss des Bundestags ergangenen Zusage hat sich diese Hoffnung tatsächlich schon erfüllt.

Tobias Reiß reagierte begeistert auf die Zusage. Der CSU-Landtagabgeordnete gilt als Vater des Wissenschaftszentrums, wirbt seit Jahren dafür, einen Rückzugs- und Austauschraum für High-Tech-Wissenschaftler in Speinshart zu schaffen. „Die Förderzusage ist eine riesige Erleichterung", so Reiß in einer Mitteilung aus seinem Büro. Kloster und Gemeinde Speinshart können nun "die Finanzierung der Sanierung und Erweiterung der Klosteranlage für den zukünftigen Betrieb als Wissenschaftszentrum schultern".

Speinshart27.09.2023
 
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Karl-Werner Schramm

Wenn zwei Vereine und eine GmbH den Standort tragen, fragt sich warum die Gemeinde mit mindestens einer halben Millionen Euro da einsteigen soll. Nicht das die Gemeinde in 20 Jahren die Sanierung von einen mehr als 12 Millionen-Euro-Objekt (ca. 12000 Euro pro Einwohner) an der Backe hat – so wie es beim Gemeindezentrum war. Informationen dazu werden trotz Nachfrage nicht preisgegeben. Wer ist oder wird der Eigentümer und trägt das Risiko?

28.09.2023
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