München
04.06.2019 - 17:28 Uhr

Süd-Ost-Link: Trassen sollen schmäler werden

Die Bayerische Staatsregierung bekennt sich nun doch zum Bau der Gleichstromtrasse Süd-Ost-Link. Mit einer neuen Technologie seien Verbesserungen erreicht worden, sagt Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger. Er macht weitere Zusagen.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Bild: Peter Kneffel/dpa
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) haben am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München Klartext geredet. "Bayern bekennt sich zur Notwendigkeit der Trassen", sagte Söder.

Bei den Verhandlungen mit dem Bund habe man aber weitere Verbesserungen im Sinne der vom unterirdischen Trassenverlauf betroffenen Anwohner und Landwirte erreichen können, ergänzte Aiwanger. Nicht gebaut werden muss deshalb unter anderem die überirdische Entlastungsleitung P44 von Thüringen nach Unterfranken. Mit weniger neuen Trassen und mehr Erdkabeln entstehe ein insgesamt deutlich leistungsfähigeres Netz, erklärte Aiwanger. Beim Süd-Ost-Link kommt nun nach Angaben des Ministers die innovative 525-kV-Kabeltechnologie zum Einsatz. Damit sei das ursprünglich geplante, flächenverbrauchende Verlegen von Leerrohren für eine spätere Aufstockung der Transportkapazität vom Tisch. "Wir erreichen mehr Leistung bei schmälerer Trasse", betonte Aiwanger. Zudem sei man in weiteren Gesprächen mit dem Bund, um die Stromtrasse "so weit wie möglich entlang der Autobahn A 93 zu bündeln". Nicht locker lassen will Aiwanger zudem bei der teilweisen Erdverkabelung für den Ersatzneubau des bestehenden Ostbayernrings. Hier poche er auf "Entschärfung neuralgischer Punkte". Konkret nannte Aiwanger den Bereich Neuensorg im Landkreis Kulmbach und die Region Schwandorf. Auch hier müssten die Leitungen unter die Erde.

"Strategischer Ansatz" für Stromtrassen

Söder sprach von einem "strategischen Ansatz" der Staatsregierung in der Frage der Stromtrassen. "Wo der Bau notwendig ist, setzen wir auf moderne Erdkabel, wo der Bedarf umstritten ist, verzichten wir", erklärte er. Man wolle den Ausbau "so bürgernah und landschaftsverträglich wie möglich" gestalten. Ziel sei für die Zeit nach dem Atomausstieg eine sichere, bezahlbare und klimafreundliche Stromversorgung für Bayern. Die neuen Trassen mit Windstrom aus Norddeutschland seien dafür ein Baustein. Aiwanger, der bislang zu den schärfsten Kritikern der neuen Trassen gehörte, beugte sich den Fakten. "Ich sehe die bundespolitische Beschlussfassung zu den Trassen, aus der komme ich nicht heraus", sagte er. Deshalb sei ihm wichtig gewesen, Verbesserungen für die Bürger zu erreichen. Dies sei nun gelungen.

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