- Was: Sonderausstellung "Sauber und gepflegt – historische Reklame zu Hygiene und Körperpflege" aus der Sammlung Gerhard Pretzl
- Wann: bis 19. Oktober; öffentliche Führung am Sonntag, 24. August, um 14 Uhr (ohne Anmeldung)
- Wo: Stadtmuseum in Sulzbach-Rosenberg
Seit 3. Juli präsentiert das Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg die Sonderausstellung "Sauber und gepflegt – historische Reklame zu Hygiene und Körperpflege" aus der Sammlung Gerhard Pretzl. Für die Älteren gibt es dabei ein Wiedersehen mit alten, teilweise heute noch bekannten Marken wie Odol, Palmolive oder Sunlicht. Für die Jüngeren ist beispielsweise sicher überraschend, dass es auch ein Leben ohne Strom gab und wie seine Einführung die Arbeit im Haushalt erleichtert hat.
Gerhard Pretzl aus Viechtach hat über Jahrzehnte mit viel Leidenschaft eine außergewöhnliche Sammlung an Pappaufstellern oder Plakaten aus der Zeit um 1900 bis in die 1960er Jahre – heute begehrte Sammelobjekte – zusammengetragen, von der nun ein kleiner Teil aus dem Themenbereich Sauberkeit und Körperpflege im Haushalt gezeigt wird.
Beim ersten Anblick schockverliebt mit Anfang 20 – so könnte man es beschreiben. Denn angefangen hat alles vor über 40 Jahren tatsächlich mit einer jungen, hübschen Dame: der Persil-Frau. „Von nun an war die weiße Dame die Frau meiner Träume“, so beschreibt der Sammler Gerhard Pretzl aus Viechtach den Beginn seiner bis heute andauernden Sammelleidenschaft. Ein ganzes Haus füllen inzwischen abertausende historische Reklameschilder aus Papier, Pappe und Emaille.
Im „wahren Leben“ war Gerhard Pretzl Realschullehrer für Mathematik und Physik. Er ist kein „verbissener“ Sammler, der nur besonders wertvolle und alte Stücke sucht – auch wenn er die natürlich nicht verschmäht. Er sammelt vor allem mit Liebe und Leidenschaft, alles was ihm gefällt, auch weniger „wertvolle“, aber für ihn interessante, ansprechende Stücke.
Von seiner unglaublichen Sammlung wird nun im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg ein winzig kleiner Teil präsentiert, der aber einen ganzen Raum füllt: Papp- und Papierreklame aus der Zeit um 1900 bis in die 1960er Jahre aus dem Themenbereich Sauberkeit im Haushalt.
Bereichert wird die Ausstellung durch einige, heute kurios wirkende Leihgaben und Schenkungen (Staubsauger aus den 1950ern) und ein paar „Schmankerl“ aus dem Depot des Stadtmuseums (wie eine der ältesten Miele-Waschmaschinen um 1910 bis 1920). Und dass Hausarbeit oft Schwerstarbeit war, kann man an einigen Stationen auch selbst testen. Die Sonderausstellung hinterfragt aber beispielsweise auch indirekt unseren heutigen Umgang mit Werbung, zeigt technische Innovationen oder gibt einen Einblick in die Wirtschaftswunderzeit und die damaligen Geschlechterrollen.
Zu sehen ist die Ausstellung noch bis 19. Oktober mittwochs bis freitags von 9 bis 12 Uhr sowie von 13.30 bis 16.30 Uhr und samstags, sonntags und feiertags von 13.30 bis 16.30 Uhr.
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