15.03.2019 - 19:16 Uhr

Nach dem Terror im Paradies: Kein Platz für Sympathisanten

Die Terrorattacke von Christchurch hat die Welt erschüttert. Offenbar hat ein Rassist seine brutale Fantasie ausgelebt und dabei 49 Menschen getötet. Das Schlimme: Einige feiern ihn dafür. Ein Kommentar von Frank Stüdemann.

Kommentar von Frank Stüdemann
Neuseeland, Christchurch: Rettungskräfte kümmern sich außerhalb einer Moschee um eine Person. In einer Moschee der neuseeländischen Stadt hat ein unbekannter Schütze das Feuer eröffnet und mindestens 49 Menschen getötet. Bild:  Mark Baker/AP/dpa
Neuseeland, Christchurch: Rettungskräfte kümmern sich außerhalb einer Moschee um eine Person. In einer Moschee der neuseeländischen Stadt hat ein unbekannter Schütze das Feuer eröffnet und mindestens 49 Menschen getötet.

Neuseeland: Für viele Menschen das Urlaubsland ihrer Träume, für Filmfans das Land, in dem die "Herr der Ringe"- und "Hobbit"-Filme gedreht wurden. Jetzt hat ein rassistischer Terrorist mit Waffengewalt und seinem kalt berechnenden Hass dafür gesorgt, dass Christchurch und das ganze Land in die Geschichte eingehen. In die dunkle Geschichte der Massaker an Wehrlosen und Unschuldigen.

Das besonders Perfide an dieser Tat: In seiner Sucht nach Aufmerksamkeit für seine "Mission" hat der Schütze dafür gesorgt, dass via Internet die ganze Welt teilhat an seiner Tat - und an seinen Motiven. Dabei hätte er es verdient gehabt, dass sein Name, sein Gesicht und seine kranke Gedankenwelt nie im Licht der Öffentlichkeit gelandet wären. Doch dafür ist es zu spät. Was jetzt noch bleibt ist die Hoffnung, dass ihm in Neuseeland ein langer, schmerzhafter Prozess gemacht wird. Dass er im Gerichtssaal in die Gesichter der Überlebenden und Angehörigen blicken muss und dann von der vollen Wucht der Erkenntnis seiner Schuld bis ins Mark erschüttert wird.

"In unserem Zuhause gibt es keinen Platz für sie", hat Neuseelands Premierministerin Jacinda Ardern über den Täter und seine möglichen Helfer und Sympathisanten gesagt. "Sie mögen sich uns ausgesucht haben - aber wir lehnen sie ab und verurteilen sie ganz und gar." Diese Worte sollte man sich gut merken. Denn die Ereignisse in Christchurch werden nicht von allen mit Trauer und Mitgefühl kommentiert. Nur ein kurzer Blick in die sozialen Medien zeigt, dass sich auch Genugtuung und sogar Applaus in die Reaktionen mischen. Die Antwort darauf kann nur die vollkommene Ablehnung sein: Auch für euch ist hier kein Platz!

 
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