Die Verlagerung von Behörden weg aus den städtischen Zentren hinaus in ländliche Regionen bewegt die Menschen. Während die einen große Hoffnungen damit verbinden, warnen andere vor falschen Vorstellungen. Das Ergebnis einer Studie des Ifo-Instituts zur Verlagerungen von Behörden stößt nun auf Widerspruch von CSU-Politikern. Der Grund: Das Ifo-Institut hat darauf hingewiesen, dass nicht alle Mitarbeiter, die bereits in Regensburg beim Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) Oberpfalz gearbeitet haben, mit nach Tirschenreuth gezogen sind, wo das Amt seit 2013 angesiedelt ist.
Für den Tirschenreuther Landtagsabgeordneten Tobias Reiß und den Tirschenreuther Bürgermeister Franz Stahl ist der Umzug eine Erfolgsgeschichte. Stahl verweist auf den Kaufkraftzuwachs. So hätten am ALE inzwischen mehr als 30 Menschen ihre Ausbildung abgeschlossen. Derzeit gebe es 21 Ausbildende. Auch die anderen Ämterverlagerungen in die nördliche Oberpfalz bewerten die CSU-Politiker als Erfolgsgeschichte, so wie andere Bürgermeister auch.
Das Ifo-Team hatte im Auftrag des Bau-, Stadt- und Raumforschungsinstituts untersucht, wann Ansiedlungen von Behörden in strukturschwachen Regionen erfolgreich verlaufen. Der Umzug des ALE ist einer von vier Fällen. "Die Umsiedlung war mit einem erheblichen Personalumbau verbunden", schreiben die Studienautoren. Behördenverlagerungen sind demnach kein Selbstläufer, sondern können mit zeitweiligen Effizienzverlusten und teilweisen Startschwierigkeiten verbunden sein. Dazu gehört auch das Problem der Personalrekrutierung. Doch hier ist die Kooperation mit lokalen Bildungseinrichtungen eine Lösung.
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