München
07.04.2022 - 12:09 Uhr

Trotz steigender Immobilienpreise: Wohnen auf dem Land wird immer attraktiver

Die Immobilienpreise in Bayern ziehen weiter spürbar an. Die Oberpfalz bleibt davon nicht verschont. Auch hier setzt sich zunehmend der Trend zum Wohnen auf dem Land durch.

Grüne Farben, ruhige Lage, Garten: Das Leben auf dem Land ist beliebt. Bild: Patrick Pleul
Grüne Farben, ruhige Lage, Garten: Das Leben auf dem Land ist beliebt.

München. Die Preise für Wohnimmobilien sind in der Oberpfalz seit 2016 um rund 50 Prozent gestiegen. Das ist nur wenig unter der bayernweiten Teuerung von 54 Prozent. Allein im vergangenen Jahr legten die Immobilienpreise um durchschnittlich 13 Prozent zu, wie aus dem neuen Immobilienmarktbericht der Landesbausparkasse LBS hervorgeht. Vor dem Hintergrund der anziehenden Preise legten auch die Immobilienumsätze in der Oberpfalz deutlich zu. Ihr Wert stieg 2021 um 15,5 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Im bayerischen Durchschnitt lag der Kaufwertzuwachs nur bei 11,9 Prozent.

Besonders stark stiegen die Umsätze in den Landkreisen Regensburg (+52,4%), Schwandorf (+39,3%), Tirschenreuth (+30,9%) und Neustadt/WN (+23%), während sie in den Städten Regensburg (-12%), Amberg (-11,4%) und Weiden (-1,5%) sanken. Damit bestätigte sich in der Oberpfalz der von den LBS-Immobilienexperten festgestellte Trend, wonach die eigenen vier Wände im Umland von Städten sowie in ländlichen Regionen immer attraktiver werden. Neben den dort im Regelfall niedrigeren Preisen und oft größerem Wohnraum spielt dabei offenbar auch die Ausweitung des Home-Office während der Pandemie eine Rolle. "Wenn der Weg zur Arbeit nicht mehr täglich notwendig ist, werden auch längere Anfahrtswege leichter akzeptiert", sagte der Geschäftsführer der Immobilienvermittlungsgesellschaft der bayerischen Sparkassen, Peter Fraunholz.

Als Preistreiber auf dem Immobilienmarkt nannte Fraunholz die weiterhin hohe Nachfrage nach Wohneigentum, der nur ein beschränktes Angebot gegenüberstehe, sowie Nachholeffekte aus den Phasen der Corona-Lockdowns. Teuerste Pflaster sowohl bei den Grundstücks- wie bei den Wohnungspreisen ist in der Oberpfalz die Stadt Regensburg, es folgen der Landkreis Regensburg und die Stadt Amberg. Die günstigsten Immobilien-Schnäppchen kann man im Landkreis Tirschenreuth machen. Als landesweiten Durchschnittspreis pro gekaufte Wohneinheit nannte die LBS 381 000 Euro. Die Spanne der von der LBS vermittelten Immobilien lag dabei zwischen 50 000 Euro für ein gebrauchtes Haus im oberfränkischen Landkreis Kronach und 2,6 Millionen Euro in München.

Die weitere Entwicklung auf dem Immobilienmarkt in Bayern lasse sich gegenwärtig nur schwer abschätzen, berichtete LBS-Vorstandsmitglied Gerhard Grebler. Zum einen seien Wohnimmobilien als Geldanlage und Altersvorsorge weiter attraktiv, was neben dem Zuzug nach Bayern und dem verbreiteten Wunsch, mietfrei zu leben, die Nachfrage anheize, zum anderen steige mit dem Ukraine-Krieg die wirtschaftliche Unsicherheit und auch die Zinsen zögen allmählich wieder an. Hier riet Grebler Kaufinteressenten zu einer langfristigen Zinsbindung über Finanzierungsangebote der Bausparkassen.

OnetzPlus
Weiden in der Oberpfalz08.03.2022
 
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