Ein bislang unbekannter Fahrer eines Sattelzugs verursachte am Dienstag gegen 17 Uhr auf der Autobahn A9 bei Berg einen Verkehrsunfall, bei dem laut Polizei ein Sachschaden von 20.000 Euro entstand und eine Person leicht verletzt wurde. Wie die Beamten der Autobahnpolizei aus Hof an der Unfallstelle ermittelten, war der 40-Tonner auf dem rechten Fahrstreifen in Richtung München unterwegs, als der Fahrer zu einem Überholmanöver ansetzte. Dabei übersah er offenbar auf dem mittleren Fahrstreifen ein Wohnmobil.
Dessen 63-jähriger Fahrer wich abrupt nach links aus, wodurch sein Wohnmobil ins Schleudern geriet und gegen die Betongleitwand prallte. Allein auf 10.000 Euro schätzen die Polizeibeamten den Schaden am Camper. Die 60-jährige Beifahrerin im Wohnmobil wurde durch die Kollision mit der Gleitwand leicht verletzt und vom Rettungsdienst in das Krankenhaus von Naila gebracht. Zwischen dem Unfallverursacher und dem Camper kam es zu keinem Zusammenstoß, so die Polizei. Der Fahrer des 40-Tonners setzte die Fahrt ohne Reaktion in Richtung Süden fort. Die Verkehrspolizeiinspektion Hof sucht nun nach Zeugen, die Hinweise zu dem Sattelzug geben können. Von Interesse wären hier amtliche Kennzeichen oder Aufschriften. Hinweise werden unter 09281/704-803 erbeten.
Durch Rettungsgasse geschmuggelt
Im Zusammenhang mit diesem Unfall kam es zu einem weiteren Vorfall, wie die Polizei berichtet. Beinahe vorbildlich habe sich bei diesem Unfall eine Rettungsgasse gebildet, so heißt es im Bericht. Die habe ein Feuerwehrauto genutzt, das zum Unfallort wollte und im Stau stand. Das betrachtete offensichtlich ein 68-Jähriger als "Aufforderung", dies ebenfalls zu tun. Anstatt sich wie alle anderen Verkehrsteilnehmer im Stau sich in Geduld zu üben, scherte er mit seinem Mercedes Kleintransporter aus und folgte dem Feuerwehrfahrzeug durch die Rettungsgasse – vorbei an einem Polizeiwagen, der dort stand.
Die beiden mit der Aufnahme des Unfalls beschäftigten Polizeibeamten an der Unfallstelle versuchten daraufhin, den Kleintransporter mit entsprechenden Signalen zum Anhalten zu bringen. "Darauf reagierte der Fahrer zunächst unbeeindruckt und verursachte eine Gefahrensituation für die Polizisten", so heißt es im Polizeibericht. Wenige Zentimeter vor einem Beamten konnte der Kleintransporter dann schließlich doch noch zum Anhalten bewegt werden. Die Polizisten stellten den 68-jährigen Fahrer sofort zur Rede, der habe aber weder Einsicht in sein Fehlverhalten noch für die Arbeit der Polizei an der Unfallstelle gezeigt.
Entsprechend werden nun auf den völlig uneinsichtigen Mann juristische Konsequenzen zukommen. Die Beamten leiteten ein Strafverfahren unter anderem wegen einer Gefährdung des Straßenverkehrs gegen ihn ein.
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