Wackersdorf
16.09.2018 - 19:16 Uhr

Vorsitzender Magerl: Zuspruch für AfD wächst

Die Menschen würden die Berührungsängste mit der AfD verlieren. Das sagt Roland Magerl bei ihrer Bezirksversammlung. Die Partei kommt dennoch nicht überall gut an.

Das Logo der AfD auf einem Flyer. Bild: Christophe Gateau
Das Logo der AfD auf einem Flyer.

Dass die AfD die zweitstärkste Kraft im künftigen bayerischen Landtag stellen werde, steht für Roland Magerl außer Zweifel. "Ich rechne mit 17 Prozent", sagte der Vorsitzende des Kreises Weiden/Neustadt bei der Bezirksversammlung am Sonntag in Wackersdorf (Kreis Schwandorf).

Der Betriebsratsvorsitzende aus Mantel (Kreis Neustadt/WN) lässt sich von "den harten Bandagen des Wahlkampfes" nicht beirren. "60 Prozent unserer Plakate sind zerstört oder verschwunden", stellt Roland Magerl fest. Auch die Hürden bei der Suche nach Veranstaltungslokalen seien hoch.

Der Spitzenkandidat der Oberpfälzer AfD spürt aber, "dass die Menschen zunehmend die Berührungsängste verlieren und den Kontakt zu uns suchen". Der Zuspruch für die Partei wachse. In der Mitgliederstruktur erkennt Roland Magerl "einen Querschnitt der Bevölkerung". Die AfD-Anhänger kämen zum Großteil aus der CSU und dem Lager der bisherigen Nichtwähler.

Bei der Bezirksversammlung verabschiedete die "Alternative für Deutschland" das Programm für die Bezirkstagswahlen. Bezirksvorsitzender Christian Paulwitz (Nittendorf, Kreis Regensburg) sieht in der dritten kommunalen Ebene eine besondere Verankerung für die Demokratie und möchte die Bezirke stärken.

Roland Magerl. Bild: Rudolf Hirsch
Roland Magerl.
 
Kommentare

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Dr. Jürgen Spielhofen

Sehr geehrte Herren Nachkommentatoren, ich bin gerade in Kirgistan und in wenigen Minuten wieder unterwegs in einem Naturschutzgebiet ohne Netz. Antworten werde ich Ihnen so bald wie möglich!

19.09.2018
A. Schmigoner

Die AfD wurde ursprünglich von einem neoliberalen Wirtschaftsprofessor (Lucke) gegründet und wird derzeit von einem national-neoliberalen Wirtschaftsprofessor geführt (Meuthen), um die Interessen einer kleinen, wohlhabenden Bevölkerungsschicht, mit neoliberalen bis national-konservativen Ansichten, politisches Gehör zu verschaffen. Sie wurde zunächst auch als „Professorenpartei“ bezeichnet.
So fordert die AfD auch gewaltige Steuerreformen: Die Mehrwertsteuer soll um gleich sieben Prozentpunkte gesenkt werden, was für den Staat hohe zweistellige Milliardenverluste bedeuten würde. Hinzu kämen ein weiteres Milliardenminus bei der Gewerbesteuer und der Erbschaftsteuer, welche die AfD ganz abschaffen will. Die Körperschaftssteuer und Einkommenssteuer für hohe Einkommen sollen jeweils gesenkt werden. Da in der AfD Wirtschaftsliberale wie Gauland, Weidel und Böhringer das Sagen haben, verwundert das auch nicht weiter. Konzepte zur Gegenfinanzierung sucht man vergeblich.
Damit erinnert die AfD tatsächlich an Trump, FPÖ oder an ihr britisches Vorbild Ukip. Die Brexit-Befürworter versprachen kinderleichte Austrittsverhandlungen und große wirtschaftliche Vorteile. Sie waren aber so schlecht vorbereitet, dass die Gespräche bis heute kaum vorankommen. In Amerika glaubten tatsächlich viele Arbeiter und Teile der Mittelschicht, dass Trump ihre Interessen vertritt. Tatsächlich schaffte er deren Krankenversicherung ab und beschloss die größte Steuersenkung der Geschichte für Einkommensmillionäre.
Jedem Wähler der AfD sollte klar sein, welche Ziele diese Partei tatsächlich verfolgt. Wie in vielen entscheidenden Fragen, hält sich die Partei auch in der Rentenfrage bedeckt, man habe noch keine Konzepte und Beschlüsse meint Gauland. Meuthen wird zur Rente schon deutlicher: Er möchte die Rentenversicherung privatisieren, wie er jüngst ankündigte. Er selbst ist im Alter, als Professor und Abgeordneter, hervorragend und staatlich garantiert abgesichert. Die Mehrheit der Bevölkerung soll derartige Vorzüge nicht erhalten, so der Wille des AfD-Chefs. Die Allianz, oder ein Hedgefonds soll also künftig für die Rentenversicherung der Deutschen zuständig sein, mit allen entsprechenden negativen Konsequenzen.
Der beklagenswerte Zustand der gesetzlichen Renten in Deutschland wurde maßgeblich von neoliberalen Wirtschaftsprofessoren erarbeitet und von Abgeordneten beschlossen, die in den Aufsichtsräten von den großen Versicherungskonzernen sitzen. Die AfD möchte diese unheilvolle Tradition der Privatisierungen offensichtlich fortsetzen, wenngleich sie sich in Wahlkampfzeiten als Anwalt der kleinen Leute ausgibt.

19.09.2018
Tobias Punzmann

Herr Spielhofen, zeigen Sie mich gerne an. Mit Freude lasse ich gerichtlich feststellen, dass es sich hierbei um keine Beleidigung handelt. Ihr Parteifreund wird das ja sicher nicht verhandeln.
Genauso wenig habe ich Angst vor Ihren weiteren leidlich verschleierten Drohungen. Noch sind wir nicht soweit, dass das Aufstehen gegen Faschisten wieder gefährlich wird. Ich trage dazu bei, nicht noch einmal den Fehler unserer Vorfahren zu begehen, und solange die Augen zuzumachen und abzuwarten, bis es nur nach ganz Aufrechte, wie die Geschwister Scholl, Georg Elser und ihre Mitstreiter gewagt haben.
Ich bleibe dabei: Wer die NSAfD und ihre Gesinnungsgenossen unterstützt, kann kein anständiger Mensch sein. Die Nazi-Keule trifft hier genau ins Schwarze (https://www.volksverpetzer.de/kommentar/nazi-keule/).
Auf Ihre Einladung verzichte ich dankend, so lange ich wie z.B. in meiner Heimatstadt noch mehr Plakate von Rechtsextremen sehe als von allen anderen zusammen. Wenn das die übrigen 40% sind, wart Ihr sehr fleißig!

18.09.2018
Dr. Jürgen Spielhofen

Sehr geehrter Herr Punzmann, normalerweise reagiere ich nicht auf derlei Echo-Kommentare (= Wiedergabe genau dessen was man vorher in der gleichen Zeitung gelesen hat). Auch bin ich ein leidenschaftlicher Verfechter der Meinungsfreiheit bis zum Anschlag (egal ob links oder rechts). Der ist überschritten, wenn das Strafgesetzbuch tangiert wird z.B. durch massive Beleidigung unserer Mitglieder und Wähler, die - ihren Worten zufolge - zu 100 % unanständig sind!

Bedenken Sie bitte, dass bei der Bundestagswahl in Weiden 17 % für die AfD gestimmt haben - das ist jeder sechste Wähler!

Seien Sie foh, dass wir - im Gegensatz zu den Nationalsozialisten und der linken ANTIFA - so "weinerlich" und gewaltfrei sind, damit Sie nicht um Ihre Gesundheit fürchten müssen.

Im Übrigen lade ich Sie dazu ein, mit mir einen Rundgang durch die Stadt zu machen um die Wahlplakate zu besichtigen, die ich (zusammen mit meiner Frau) ab nächster Woche in der Weidener Altstadt anbringen werde.

Neutrale Kontaktaufnahme unter: kv.weiden@afdbayern.de

18.09.2018
Tobias Punzmann

"60 Prozent unserer Plakate sind zerstört oder verschwunden"
"Auch die Hürden bei der Suche nach Veranstaltungslokalen seien hoch."
Die Umfragewerte gehen auch nach unten, nachdem die Umtriebe von Chemnitz vielen Sympathisanten die Augen über den Kern der NSAfD geöffnet haben.

Und daraus schließt Magerl, dass der Zuspruch wächst! Gut, eine alternative Realität hätte ich ihm ohnehin nicht abgesprochen.
Den "Querschnitt der Bevölkerung", den er in der Mitgliederstruktur sieht, möchte ich ihm aber absprechen. Da fehlen schon mal 100% der anständigen Menschen.
Und die 60% zerstörte Plakate glaube ich ihm auch nicht, wenn man sieht, wie viele da noch hängen. Da suhlen sie sich wieder wie gewohnt in der Opferrolle. So weinerlich waren ihre Vorgänger vor 90 Jahren nicht.

17.09.2018
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