Eine Operation am offenen Herzen – so beschreibt Nicola Schiffer, Leiterin des Druckzentrums, das Projekt, das im vergangenen Jahr im Druckzentrum von Oberpfalz-Medien in Weiden umgesetzt worden ist: Der Einbau von zwei neuen Wärmepumpen. "Es war ein riesengroßes Vorhaben, an dem viele Menschen gemeinsam arbeiten mussten. Dank des Teams aus internen und externen Beteiligten hat es sehr gut funktioniert."
Schon seit 2011, als der Neubau des Druckzentrums am Brandweiher in Betrieb genommen worden ist, werden die Räume mit Wärmepumpen beheizt und gekühlt. Zudem bereiten sie die Kühlwasserversorgung der Druckmaschine vor. "Wärmepumpen sind untypisch für eine Druckerei. Normal sind Gasheizungen und Kältemaschinen. Doch sie sind umweltfreundlicher und wir nehmen Klimaschutz wichtig", erklärt Projektleiter Martin Blume. Aus Nachhaltigkeitsgründen und weil ein Teil der zwölf kleinen Wärmepumpen bereits defekt waren, seien die alten Geräte durch zwei große ersetzt worden. "Ganz auf Kältemittel können wir nicht verzichten, aber wir haben die Nutzung deutlich reduziert", sagt Schiffer. Das Kältemittel befinde sich nur noch direkt in den Wärmepumpen und laufe nicht mehr durchs ganze Gebäude, so wie vorher. Jetzt fließe Wasser durch die Rohre.
Die Wärmepumpen auszutauschen und die dazugehörigen Umbaumaßnahmen dauerten ein Jahr, Fertigstellung war im Dezember. Die Herausforderung: "Die bestehende Technik musste im laufenden Produktionsbetrieb erneuert werden. Den Druck verlagern oder stillzulegen, war keine Option. Wir haben viele Absagen von Firmen bekommen. Zu kompliziert wäre das Ganze, meinten sie", sagt Blume. Doch die Firma Heizungsbau Martin Ertl GmbH aus Waldthurn habe sich des Projekts angenommen, es geplant und ausgeführt. "Es war kein leichtes Vorhaben", sagt Firmeninhaber Martin Ertl. "In einem Jahr haben wir neue Rohre gebaut und verlegt, die alten Wärmepumpen nach und nach abmontiert und die neuen installiert. Ohne die Zusammenarbeit mit den Betriebstechnikern von Oberpfalz-Medien hätte das Projekt nicht erfolgreich durchgeführt werden können. Die Teamarbeit war maßgebend fürs Gelingen."
Beide Wärmepumpen befinden sich auf dem Dach, wiegen zusammen fast sieben Tonnen und nutzen die Energie in der Außenluft. Eine Wärmepumpe ist etwa 4,50 Meter lang, über 2 Meter breit und über 2,50 Meter hoch. Die nutzbare Wärmeleistung der beiden Maschinen beträgt rund 450 Kilowatt pro Stunde, die nutzbare Kälteleistung 670. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Größe von Wärmepumpen im Einfamilienhaus liegt zwischen 5 und 16 Kilowatt pro Stunde. Es sei ein effizientes System, das erhebliche Vorteile gegenüber normalen Heizsystemen mit fossilen Brennstoffen und normalen Kältesystem aufzeige, heißt es von den Beteiligten. Die aus der Kühlung gewonnene Wärme könne für die Beheizung genutzt werden und somit werde keine Energie verschwendet. Die Kosten werden gesenkt und das Klima geschont.
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