Nach der Ankündigung der Länderbahn, die Verbindungen des "Alex" und der Oberpfalzbahn bis 9. September deutlich einzuschränken, meldet sich die Landespolitik zu Wort. Während sich Landtagsabgeordnete erbost zeigen, äußert die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) eher Verständnis.
Die für die Vergabe der Eisenbahnlinien zuständige BEG verweist darauf, dass nicht nur die Länderbahn, sondern die gesamte Branche mit Personalmangel zu kämpfen habe. Immerhin halte die Länderbahn die Verbindungen grundsätzlich aufrecht. Laut BEG-Zahlen habe die Länderbahn 2019 bereits 1,5 Millionen Euro an Vertragsstrafe bezahlen müssen. 2018 überwies sie insgesamt 2,6 Millionen Euro Strafe, weil sie vertragliche Leistungen nicht erbringen konnte.
Weniger verständnisvoll reagierte Stephan Oetzinger. Der CSU-Abgeordnete hat sich laut Mitteilung an Verkehrsminister Hans Reichhart gewandt. "Ich ärgere mich ungemein", heißt es in der Erklärung. Die ersatzweise angebotenen Busse seien für Pendler nicht ausreichend. Zudem bedeuten die Ausfälle zur Ferienzeit eine starke Einschränkung. "Unsere Menschen wollen Ausflüge machen, sie wollen umweltbewusst mit der Bahn reisen." Oetzinger fordert, dass bei künftigen Ausschreibungen neben wirtschaftlichen Faktoren auch die Zuverlässigkeit der Anbieter eine Rolle spielen muss.
Die SPD-Landtagsfraktion spricht in Zusammenhang mit den Ausfällen von einer "Schande für ein Industrieland". Sie fordert, eine Erklärung der Staatsregierung im Verkehrsausschuss. Neben einer Ursachenanalyse sollen Vorschläge zu Verbesserung gemacht werden. Die SPD selbst fordert Maßnahmen, die die Attraktivität des Lokführerberufs erhöhen.
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