In der Ostermesse schallt zum ersten Mal nach der Fastenzeit wieder das „Halleluja“ durch die Kirchen. Und „halleluja“ möchte man jetzt, unmittelbar nach Ostern, auch in Bezug auf die Corona-Impfungen rufen: Endlich, endlich ist der Impfstoff in den Hausarztpraxen angekommen und damit bei der Basis des deutschen Gesundheitssystems.
Tatsächlich könnte das der Pandemiebekämpfung den entscheidenden Anschub geben. Denn die Impfzentren haben auch ihre Schwächen. Die Terminvergabe läuft längst nicht so reibungslos, wie es wünschenswert wäre. Impfwillige hängen in telefonischen Warteschleifen fest, und auch wer sich online registriert, muss Geduld mitbringen, bis ihm irgendwann ein Termin angeboten wird.
Zwar sollen auch die Hausärzte bei ihrer Entscheidung, wen sie wann impfen, die aktuellen Vorgaben zur Priorisierung berücksichtigen. Aber anders als das digitale Portal entscheiden hierbei Menschen und nicht Algorithmen. Der Hausarzt kennt seine Patienten und weiß, wer die schützende Spritze am nötigsten hätte. Der Hausarzt kann zudem aktiv auf jene zugehen, die sich nicht von selbst um einen Termin kümmern. Vor allem aber ist das Netz der Hausarztpraxen flächendeckend.
Entscheidend für den Erfolg der Strategie bleibt jedoch letztlich, wie viel Impfstoff verfügbar ist. Und das ist momentan, freundlich formuliert, sehr überschaubar. Vielleicht also sollte man mit dem „Halleluja“ doch noch ein wenig warten.