90 Minuten konferierte Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml am Freitag mit dem Leitungsteam der OTH Amberg-Weiden. "Wir wünschen eine positive Begleitung und bitten Sie um Unterstützung" sagte OTH-Präsidentin Andrea Klug . Nach dieser sah es zunächst nicht aus. "Gegenüber dem neuen Studiengang Physician Assistance - Arztassistent bin ich noch skeptisch. Ich frage mich, wie das im Krankenhausalltag funktioniert soll."
"Es ist kein Arzt zweiter Klasse", sagte OTH-Professor Stefan Sesselmann. Der Arztassistent sei der ärztlichen Leitung untergeordnet, könne sich um bürokratische Arbeiten kümmern und Stationen im Krankenhaus betreuen.
Zwei Wünsche
Vor allem sieht Mediziner Sesselmann den Einsatz des Arztassistenten "im ambulanten Bereich in der Fläche". Er könne die "Routinebetreuung" übernehmen. Dekan Clemens Bulitta versicherte "das ist kein Umweg zum Arzt". Keinesfalls dürfe dieses Feld den Privaten überlassen werden, sondern müsse ein staatlich regulierter Ausbildungsberuf sein. Ob Huml sich überzeugen ließ, war am Freitag nicht zu erkennen.
Konfrontiert wurde sie zudem mit einem weiteren zentralen Wunsch der Hochschule. "Die Förderperiode für den Gesundheits- und Medizintechnik-Campus läuft Ende des Jahres aus", stellte Dekan Bulitta fest. Deshalb sei es notwendig, diesen über den Zeitraum des geltenden Doppelhaushalts hinaus zu verlängern. Wie erfolgreich die Hochschule im Bereich Medizintechnik arbeitet, untermauerten mehrere Beispiele.
Medical-Valley
OTH-Präsidentin Klug wies darauf hin, dass die Hochschule mit ihren Schwerpunkten in der Forschungslandkarte der Hochschulrektorenkonferenz eingetragen sei. Wichtig sei auch, dass die OTH zum Medical-Valley-Kompetenzzentrum für Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum ernannt wurde. Den neuen Studiengang "Digital Health-Care-Management" und zwei geplante Weiterbildungsstudiengängen ähnlichen Inhalts erläuterte Professor Steffen Hamm. Informiert wurde die Ministerin mit einer Präsentation zur Entwicklung und Strategien kurz vor Start der Feiern zum 25. Jubiläum.
Die Entwicklung in der Zeit hatte Huml zu Beginn hervorgehoben. "Ich sehe mit Freude, wie die OTH sich immer wieder neu aufstellen kann." Positiv sei auch die Entwicklung der Nordoberpfalz insgesamt. "Jetzt ziehen die Menschen wieder hierher". "Geklappt" habe es auch mit der Gesundheitsregion Plus, bei der zwei Landkreise und die Stadt Weiden gut zusammenarbeiten.
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