Steht der 1920 gegründete Kriegerverein Adertshausen vor dem Aus? Mehrere Versuche, einen Vorstand zu finden, schlugen fehl. Eine Situation, wie bei vielen Vereinen: Niemand findet sich bereit, Verantwortung zu übernehmen und Engagement zu zeigen. „Es wird langsam eng um den Fortbestand des Vereins“, sagte Richard Jobst, der seit 1999 Vorsitzender ist und dieses Amt jetzt abgeben will, bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Schützenheim in Mendorferbuch. Auch bei dieser Zusammenkunft konnte kein neuer Vorstand gefunden werden, obwohl der mittlerweile kommissarisch arbeitende Vorsitzende Richard Jobst alles versucht hatte. „Es hat zwar ein paar Signale für eine Mitarbeit gegeben, doch den Vorsitz will niemand übernehmen“, beklagte er.
Er selbst hatte 1999 nach dem Tod von Franz Bauer den Vorsitz bei der Krieger- und Soldatenkameradschaft Adertshausen übernommen. Damals hatte der Verein noch über 100 Mitglieder, heute sind es 54. Die angegliederte Reservistenkameradschaft Mendorferbuch war schon vor einigen Jahren abgemeldet worden, weil sich niemand bereit erklärt hatte, den Vorsitz zu übernehmen. Wie es nun etwa mit dem Volkstrauertag weitergeht, ist offen. Jobst äußerte die Hoffnung, dass treue Mitglieder kommen, um diese Tradition aufrecht zu erhalten.
Jetzt will der Kriegerverein versuchen, bei der Feuerwehr Adertshausen längerfristig die Vereinsfahne und die Vereinsdokumente unterzubringen. Ob dann die Mitglieder noch kommen, ist freilich fraglich. Wie Richard Jobst erklärte, stecke in diesem Verein sein ganzes Herzblut, "aber irgendwann muss einmal Schluss sein". Man habe das Problem, dass etwa zwei Drittel der Mitglieder über 60 Jahre alt seien. Seit der Abschaffung der Wehrpflicht gebe es keine Möglichkeit, neue Mitglieder zu finden.
Für den 19. März 2023 ist eine weitere Mitgliederversammlung angepeilt, die sich dann allerdings auch mit der Auflösung des Vereins befassen muss, wenn sich niemand bereit erklärt, den Vorsitz zu übernehmen. Bis dahin bleibt Richard Jobst als kommissarischer Vorsitzender im Amt bleiben, um zumindest die Tradition des Volkstrauertags in der Pfarrei Adertshausen am Leben zu erhalten. Man hofft, dass sich doch noch jemand aus dem Bereich der Pfarrei Adertshausen findet, der diesen Traditionsverein weiterführt. Denn mit der Auflösung des Vereins würde dann auch ein Stück Heimatgeschichte wegbrechen, so Jobst.














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