Ahornberg bei Immenreuth
03.05.2019 - 15:53 Uhr

Klasse(n)Treffen der Rallyefahrer

Die Fans brauchen Geduld: Mit erheblicher Verspätung kommt Walter Röhrl nach Ahornberg. Doch das Warten lohnt sich - nicht nur für die Anhänger des legendären Fahrers.

"Ich konnte gar nicht glauben, dass ich im Ziel nur 50 Meter hinter Tony Fall war", erinnert sich Walther Röhrl am Freitag beim Zwischenstopp des zweiten Olympia-Rallye-Treffens beim Ahornberger Feuerwehrgerätehaus. 1972 war dort die Zeitkontrolle für die 48. Wertungsprüfung. Genau 3,2 Sekunden betrug damals die Zeitdifferenz zu dem Etappensieger. Zeit zum Verweilen blieb 1972 in Ahornberg nicht.

Am Freitag ist dies anders: Hunderte von Fans warten auf den legendären Oberpfälzer Fahrer. Er schwärmt immer noch von seinen unglaublichen Zeiten, mit denen er im internationalen Rennsport Aufsehen erregte. Bei den Rallyefahrern war er ein "Nobody", ein Unbekannter. "Ich habe die Welt nicht mehr verstanden, dass ich immer der schnellste war", erinnert er sich in den wenigen Sekunden, die für ein Gespräch mit ihm in Ahornberg bleiben.

Bedrängt von den Fans gibt er geduldig Autogramme. Auf T-Shirts, Autos, auf das Bobby-Car der Kinderfeuerwehr, Plakate und so weiter unterschreibt er. Mit seinem Schriftzug wertet er auch das Einsatzfahrzeug der Ahornberger Wehr auf. Bis dato hatte es keinen Namen. Jetzt ist auf dem linken Kotflügel vorne deutlich in weiß "W. Röhrl" zu lesen.

Begrüßen will Reiner Schmid aus Regensburg am Ortseingang Walter Röhrl auf besondere Art: Den Nachbau des rechten vorderen Kotflügels von Röhrls Ford Capri hat er aufgestellt - nur Röhrl kommt von der anderen Seite. Das Olympia-Rallye-Fieber zieht Fans mit historischen und getunten Autos an. So auch Max Schmid aus Mitterteich mit seinem röhrenden Ascona oder Jürgen Freisler aus München. In Kiel war er mit seinem Peugeot 504 am Start. "Das war der größte Aufwand, den ich je für eine Rallye getrieben habe", sagt er. 12 000 Kilometer fuhr er bei den Vorbereitungen, allerdings nur eine halbe Wertungsprüfung, fügt er enttäuscht dazu. Für Reinhard Hainbach war es die anstrengendste und hervorragendste Rallye aller Zeiten. Dem damaligen Organisator Hans Schwägerl vom MSC Marktredwitz zollt er unumwunden Anerkennung, denn "so etwas hat man nie mehr hingebracht".

Die Erinnerungen fahren am Freitag mit, dazu Kamerateams vom Wanderparkplatz Grünstein über das Waldhaus oberhalb von Mehlmeisel nach Ahornberg. Filmaufnahmen verzögern die Ankunft gewaltig, die Fans warten aber geduldig. Für zweiten Bürgermeister Josef Hecht gibt es in Ahornberg nur einen kurzen Augenblick, den Teilnehmern und vor allem dem Organisator des Treffens Dieter Pinzer aus Neunkirchen ein kurzes Grußwort zu entbieten.

Schließlich müssen Bilder an der legendären Spitzkehre bei der Hölzlmühle eingefangen werden. Reinhard Hainbach durchfährt sie mit dem original BMW 2002 des Müncheners Achim Warmbold, der bei der Rallye die Startnummer 3 hatte.

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Oberpfalz03.05.2019
 
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