Im Jahr 1999 konnte die Pfarrei Allersburg das bereits 1150-jährige Bestehen ihrer Kirche feiern. Das Gotteshaus ist aus der ehemaligen Wehrkirche inmitten einer Burganlage hervorgegangen. Nun begingen die Gläubigen in Corona-bedingt eingeschränktem Rahmen den Abschluss der Außenrenovierung der Pfarrkirche St. Michael.
Dieses Fest war eigentlich schon für September 2020 geplant gewesen, doch da musste die Pfarrei wegen der Pandemie alles absagen. „Man hat geplant, aber Corona hat allen einen Strich durch die Rechnung gemacht“, stellten Pfarrer Hans Jürgen Zeitler und Kirchenpfleger Josef Weigert fest. Nun aber zelebrierte Diözesanbischof Rudolf Voderholzer zu diesem besonderen Ereignis gleich zwei aufeinander folgende Gottesdienste, um den Pfarrangehörigen die Möglichkeit zur Teilnahme zu geben.
Als ein schönes Zeichen der Verbundenheit wertete es Pfarrer Hans Jürgen Zeitler, dass der Diözesanbischof auch zu den kleinen Pfarreien den Kontakt pflegt. „Ihre Anwesenheit und Ihr Wort werden uns in diesen Corona-Zeiten neue Hoffnung und neuen Mut geben“, sagte Zeitler. Im Laufe ihrer über 1150-jährigen Geschichte habe die Pfarrei Allersburg schon manch schwere Zeit und allerlei Prüfungen durchstehen müssen. Viele Hände haben laut dem Geistlichen bei der Außenrenovierung der Pfarrkirche St. Michael, von der Drainage bis zur vergoldeten Kirchturmspitze, mitgeholfen und so das in die Jahre gekommene Gotteshaus weiter zukunftsfähig gemacht. Fast sieben Jahre hätten all die Arbeitsschritte in Anspruch genommen.
„Von weitem sichtbar strahlt nun der neu mit Schiefer eingedeckte Turmhelm und das mit frischen Farben gestrichene Gotteshaus ins Lauterachtal hinein“, hob Pfarrer Zeitler hervor. "Unser Kirchengebäude aus Stein, Holz und Glas wurde erneuert, damit es auf sakramentale Art und Weise vom Himmel Zeugnis geben kann", sagte er. Die gelungene Außenrenovierung und die Neugestaltung des Kirchenumfeldes laden zu Gottesdienstbesuch und stillem Gebet ein.
Bischof Rudolf Voderholzer erinnerte, dass die Kirche für die Christen nicht nur Versammlungsraum sei. „Ein Gotteshaus gibt uns auch Orientierung, denn der Kirchturm ist immer zur aufgehenden Sonne hin ausgerichtet", sagte der Bischof. Das weithin sichtbare Kreuz auf der Turmspitze sei nicht nur ein Zeichen Gottes, sondern auch Orientierung und Wegweiser im Leben. Voderholzer dankte den Allersburgern für ihre Sorge um die Kirche. „Nutzen Sie Ihre Pfarrkirche weiterhin, so wie es schon seit über 1000 Jahren der Fall ist“, gab er ihnen mit auf den Weg.
Wie Kirchenpfleger Josef Weigert informierte, begannen die ersten Planungen für die Kirchensanierung bereits in den Jahren 2012/13. 2017 und 2018 wurden Gesamtplanung und Finanzierung koordiniert. Die eigentlichen Sanierungsmaßnahmen liefen in den Jahren 2019 und 2020. Dabei wurde eine Drainage gelegt und schadhafter Putz erneuert, wurden Risse verpresst. Das Turmdach bekam eine neue Schiefereindeckung, einige Balken mussten ausgetauscht werden. Auch das Turmkreuz samt Kuppel wurde saniert und der Außenputz komplett erneuert. Man verfestigte Epitaphien und Natursteinwände und gestaltete das Kirchenumfeld mit Granitpflaster neu. Die Sanierungskosten belaufen sich auf insgesamt etwa 550 000 Euro. 300 000 Euro übernahm das Bistum Regensburg, 250 000 Euro bildeten den Eigenanteil der Pfarrei.
Eine große Aufgabe aber wartet noch: die Innensanierung der Pfarrkirche St. Michael. Während des Gottesdienstes ließ Diözesanbischof Rudolf Voderholzer anklingen, dass die Diözese die Pfarrei Allersburg auch dabei nicht alleine lasse.
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