„So eine verregnete Wiesenkirchweih haben wir die letzten 50 Jahre nicht erlebt“ – für den Vorsitzenden der Allersburger Dorfgemeinschaft, Alois Siegert, bedeutete dies auch ein ganzes Stück Mehrarbeit, denn vielerlei musste kurzfristig umgeplant werden. Aber die Freude am Feiern ließen sich die Besucher nicht verderben, auch wenn es den Allersburgern gehörig in die Kirwaliesl geregnet hat. Den Kirwabaum konnte man noch einigermaßen trocken aufstellen, aber das war's dann auch schon mit dem Altweibersommerwetter. 19 Paare tanzten heuer den Baum aus, dieses Mal im Zelt gleich neben der Weinlaube und dem Heißluftgebläse anstatt draußen.
Wo sonst die Vieranten ihre Standlstraß' aufgebaut haben, der Autoskooter von den jungen Leute dicht belagert wird und die Schiffschaukel steht, hatten viele Besucher wegen des kurzen Weges ihr Auto abgestellt, auch wenn es dann schwierig war, aus der aufgeweichten Wiese wieder auf die Straße zu gelangen. Zahlreiche Allersburger halfen bei der Wiesenkirwa mit. Für Alois Siegert der Beweis des Zusammenhalt im Ort, "denn sonst könnten wir das nicht stemmen“.
Den Auftakt der Allersburger Wiesenkirchweih machte ein Weinfest. Am Samstag wurde der Baum aufgestellt, und am Abend spielte die Band Grögötz Weißbir auf. Zum Sonntag gehörte der Besuch des Patrozinium-Gottesdienstes dazu, ehe am Nachmittag der Baum ausgetanzt wurde. Für die Musik sorgte am Nachmittag die Trachtenkapelle aus Hohenburg, am Abend übernahm „Saba z'dreckat“. Zum Kirchweihausklang am Montag heizten die „Tschamstera“ nochmals kräftig ein. Zum neuen Oberkirchweihpaar wurde Luka Weiß aus Flügelsbuch und Sabrina Lenz gekürt.
Ein Höhepunkt war auch heuer wieder das Schnoderhüpfl-Singen, bei dem so manches Ereignis durch die aufgeweichte Kirwa-Wiese gezogen wurde. Da wurde publik, dass im Dorfhaus schon vor Mitternacht das Bier ausgegangen war. Den Allersburger Waldbauern wurde für die alljährliche Baumspende gedankt. Schlotterbecks stumpfes Messer wurde neu geschärft und die Malsbach Rückgasse im Dorf noch ein wenig breiter getreten. Dass Allersburg bei Insidern als Elektriker-Dorf bezeichnet wird, ist jetzt überhaupt kein Geheimnis mehr. Das Fensterputzen im Dorf dauert offensichtlich meist etwas länger, weil man immer schauen muss, wer draußen vorbeigeht. Die stylische Joggings-Hose wurde gstanzlmäßig ebenso betrachtet und in Form gebracht wie die gerissene Teerdecke in Malsbach.
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