Regen hatte sich angekündigt. Aber letztendlich ist die Allersburger Wiesenkirchweih doch recht passabel über Runden gekommen. Am Sonntagnachmittag war zum Baumaustanzen sogar ein paar Stunden Chillen in der Spätsommersonne möglich gewesen und das nutzten die Besucher in Allersburg kräftig aus. Die Tischreihen waren bis zum späten Sonntagnachmittag im Außenbereich wie auch im Zelt gut gefüllt und über mangelnde Beschäftigung brauchten sich die vielen Helfer der Dorfgemeinschaft nicht zu beklagen.
Die Menschen waren noch einmal so richtig süchtig, ein paar schöne Kirwa-Stunden mitzunehmen. Für die einen war es ein Genuss, bei annehmbaren Temperaturen nochmals in der Sonne am Fuß die Kuhsteinberges im Freien zu sitzen. Andere nutzten die Zeit nochmals für einen schönen Sonntagsausflug ins Lauterachtal, um Freunde zu treffen.
Weinfest als Auftakt
„St. Michael bringt in Allersburg die Wiesenkirchweih mit“, heißt der eherne Grundsatz, der Traditionskirchweih im Lauterachtal. Für die „Daheimgebliebenen“ ist dies auch ein kleiner Gegenpol zur großen Wiesn in der Landeshauptstadt in diesen Tagen. Zumindest regional gesehen kann man das so gelten lassen, denn die Allersburger Wiesenkirchweih liegt direkt an der Nahtstelle der Landkreis Amberg-Sulzbach und Neumarkt. Bis 1951 war die Kirwa eine der beliebtesten Zusammenkünfte der Menschen aus dem Lauterachtal mit dem Standlmarkt aus den abgelösten Dörfern des Truppenübungsplatzes Hohenfels im damaligen Altlandkreis Parsberg gewesen.
Ob bei Kaffee und Kuchen, frischen Bratwürstl, Steckerfisch, Burger und einer süffigen Wiesenhalbe machte es den Menschen sichtlich Spaß, die „Kirchweihseele“ noch einmal baumeln zu lassen. Das Weinfest zum Auftakt am Freitag, das Baumaufstellen, der Kirchweihgottesdienst und das Austanzen gehörten natürlich zum festen Programm unter der Regie der Dorfgemeinschaft. Überaus stattlich war der Besuch am Sonntagnachmittag zum Baumaustanzen mit der Gruppe „Saba z´dreckat“. Die Sternpolka, ein Zwiefacher, ein Dreher und der Austanzwalzer gehörten zum klassischen Repertoire, ehe sich das Mühlradl kräftig drehte. Die Wahl des neuen Oberkirchweihpaares fiel heuer auf Emily Lorenz und Julian Lindner. Sie übernehmen die Kirwa-Insignien von Julia Weigert und Simon Plank aus dem Vorjahr.
Jede Menge Gstanzln
Viel Wissenswertes und Humoriges hörten die Gäste beim Schnoderhüpflsingen, bei dem so allerhand durch die „Kirwawurst-Maschine“ gedreht wurde. Da hörte man die Geschichte vom pressanten Hausverputz im Dorf. Die neuen Feuerwehrleistungsabzeichen der Floriansjünger wurden vorgestellt und per G´stanzl in die Geheimnisse des Schnupferclubs eingeführt. Selbst die abgerissene Starkstromleitung hatte man mit Uhu-Alleskleber schnell wieder repariert. Neuigkeiten von der Bauern-Demo waren zu hören und einem Malsbacher Bürger hat man ein schlechtes Gewissen gemacht. Die verlorenen Haustürschlüssel wurden vom Allersburger Schlüsseldienst eiligst nachgemacht. Auf die gegrubberten Straßen und Wege im Tal des Hausner Baches hat man mit Warnschildern aufmerksam gemacht und per Schnoderhüpfl wurde die kürzesten Wege zur Kirwa aufgezeigt. Beim Geländer-Anstrich soll es passiert sein, dass die Allersburger Dorfstraße mit gestrichen worden ist.
Zur Unterhaltung spielten am Samstag die „Tschamtera“, am Sonntag unterhielt die Trachtenkapelle Hohenburg unter der Leitung von Anja Paulus die Gäste und für einem stimmungsvollen Kirwa-Ausklang am Montag sorgten die „Gaudimacha“. Das richtige Kirwabaum-Los hatte heuer Otto Lorenz aus Allersburg gezogen. Mit nach Haus nehmen wird den Baum nach der Allerwelts-Kirchweih die Kirwagemeinschaft aus Mendorferbuch.
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