Von Sebastian Sonntag
Er hätte wahrlich eine besondere öffentliche Abschiedsfeier verdient. Die Corona-Einschränkungen haben auch ihm wie in so vielen anderen Fällen diese wohlverdiente öffentliche Ehrung versagt. So vollzieht sich ein eigentlich öffentlichkeitswirksamer Wechsel in aller Stille. Johann Bauer geht nach über 22 Jahren leidenschaftlichen Einsatzes für die Katholische Bildungsarbeit (KEB) in der Region Amberg-Sulzbach mit 65 Jahren in den Ruhestand und übergibt seine langjährige Aufgabe als hauptamtlicher Geschäftsführer in die Hände seines Nachfolgers, Pastoralreferent Christian Irlbacher.
Station Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit
Der gebürtige Niederbayer Johann Bauer aus Schwaig bei Neustadt/Donau, ältester von vier Brüdern, hat sein halbes Leben im Dienst in der Katholischen Kirche verbracht. Nach dem Theologiestudium führte ihn sein Weg über kurzzeitige Tätigkeiten als wissenschaftliche Hilfskraft bei Professor Krenn und Professor Schütz an der theologischen Fakultät Regensburg hinein in die ganz praktische Gemeindearbeit als Pastoraltheologe. Teilweise mit seiner Frau Dorothea, ebenfalls ausgebildete Pastoralreferentin, wirkte er 14 Jahre lang engagiert und dabei vor allem lebensnah bei den jungen Menschen in der Pfarrei Hl. Dreifaltigkeit in Amberg.
Die Position von hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitern war noch relativ neu und wenig erprobt in den katholischen Kirchengemeinden und so mussten beide eine Art Pionierarbeit leisten. Dabei brachte ihn gerade die Arbeit mit verschiedenen Gremien und Gruppen auch mit den Angeboten der KEB Amberg-Sulzbach in Berührung.
Die Entscheidung der Diözese Regensburg, alle regionalen KEB mit pastoralen Mitarbeitern auszustatten, war schließlich Anlass für Johann Bauer, seine Arbeitsstelle zu wechseln und sich den Herausforderungen der katholischen Erwachsenenbildung zu stellen. Auch hier war wieder Pionierarbeit gefragt, wo bisher eher ehrenamtliche Aufgaben nun in hauptamtliche Struktur übergeführt werden mussten.
Zweifach-Opa und Gitarrenspieler
Wer Johann Bauer in all den Jahren in seiner Art, Bildungsarbeit in der Region zu intensivieren und zu pflegen, erlebt hat, weiß um seine leidenschaftliche, charmante und humorvolle Art, mit der er Teilnehmern wie Referenten in den ganz unterschiedlichsten Veranstaltungen begegnete. Diese zugewandte und wertschätzende Haltung öffnete ihm auch Türen und Herzen, um vielfältige Kontakte und Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Institutionen zu knüpfen. Besonders bereichernd waren dabei für ihn Begegnungen mit hochkarätigen Referenten wie Heribert Prantl, Anselm Grün und Notker Wolf.
Dem heutigen Jubilar stehen genügend Betätigungsfelder gegenüber, als zweifacher Opa, versierter Gitarrenspieler, leidenschaftlicher Läufer in verschiedenen Anforderungen und wohl auch als zukünftiger Referent für „seine“ KEB. Es bleibt zu hoffen, dass ihm die Corona-Pandemie in nicht allzu ferner Zeit doch noch eine nachgeholte offizielle Abschiedsfeier gewährt.
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