Insbesondere wie die Finanzierung des Pakets aussehen soll, steht noch in den Sternen. Zwei Drittel der Einnahmeausfälle will der Freistaat Bayern übernehmen, berichtete Hans-Jürgen Haas, Geschäftsführer des Zweckverbandes Nahverkehr (ZNAS), in der Verbandsversammlung. Diese betragen nach Schätzungen des VGN rund 43,3 Millionen Euro pro Jahr. Hinzu komme, dass die Einnahmenverluste jährlich steigen werden, informierte Haas. Beziffert wird der Anstieg auf 1,5 Millionen Euro jährlich, da es die Ministerien aus Marketinggründen ablehnen, die jährliche Tariffortschreibungen auf das 365-Euro-Ticket anzuwenden. "Es gibt tagtäglich Neuerungen", bemerkte Haas dazu im Amberger Rathaus.
Real-Haltestelle: Ausbau nicht vorgesehen
In der Sitzung im September hatte Stadtrat Dieter Amann die Zusteigemöglichkeit bei der Haltestelle an der Fuggerstraße auf Höhe des Real-Marktes moniert. "Die Leute sitzen auf den Abgrenzungstangerln und sind Wind und Wetter ausgesetzt", so Amann. Er verband damit die Frage, ob sich dort eine Überdachung installieren ließe. Jetzt hatte Hans-Jürgen Haas eine Antwort aus dem Tiefbauamt dabei. Darin heißt es: "Für Sitzgelegenheiten fehlt es in der Fuggerstraße auf beiden Straßenseiten am Platz. Der Grunderwerb für einen barrierefreien Ausbau der betreffenden Haltestelle kann nicht vom Tiefbauamt, sondern nur von höherer Stelle in Auftrag gegeben werden." So lange dies nicht erfolgt sei, würden vom Stadtplanungsamt keine Erwerbsplanungen erstellt und vom Liegenschaftsamt keine Kaufverhandlungen geführt, schrieb Tiefbauamtsleiter Norbert Füger und fügte an: "Eine Umsetzung im kommenden Jahr halten wir für äußerst unwahrscheinlich."
Grün auf den Dächern der Haltestellen
Eine weitere Antwort auf seine Anfrage erhielt CSU-Stadtrat Rupert Natter. Er regte an, prüfen zu lassen, ob eine Begrünung auf den Dächern von Bushäuschen nach einem Vorbild aus Holland nicht auch ein Modell für die Region wäre. Die Verbandsräte beschlossen, künftig bei der Errichtung neuer Buswartehäuschen die verantwortlichen Maßnahmenträger, also Straßenbaulastträger wie Städte oder Gemeinden, dazu aufzufordern, diese Option bei einer Neuerrichtung zu prüfen. Voraus ging dem Beschluss die Frage, ob ein begrüntes Wartehäuschen im ländlichen Raum Sinn macht. "Ich bin so frei, ich glaube, das braucht's nicht", sagte Landrat Richard Reisinger. Natter betonte, dass die Anfrage auch nicht für die Haltestellen in den Dörfern gedacht gewesen sei, sondern als Anregung für den städtischen Raum. Vielmehr sehe er darin ein "politisches Signal".
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