Nach über drei Jahrzehnten engagierter Interessenvertretung verabschiedet sich Joachim Gradl, Vorsitzender des Werkstattrats der Jura-Werkstätten Amberg-Sulzbach. Seit der Gründung des Gremiums 1992 prägte Gradl die Mitbestimmung für Menschen mit geistiger Behinderung oder psychischer Erkrankung entscheidend – auf lokaler, regionaler und landesweiter Ebene, heißt es in einer Pressemitteilung der Lebenshilfe Amberg.
In seiner Amtszeit setzte sich Gradl besonders für ein gerechteres Lohnsystem ein. Gemeinsam mit den Oberpfälzer Werkstatträten lud er Mitglieder aus dem Landtag und Bundestag ein, um dieses Anliegen in die entsprechenden politischen Gremien zu tragen. Unter seiner Leitung wurden zudem der "Werkstattvertrag in Leichter Sprache" ausgearbeitet, die Beteiligung an Betriebsvereinbarungen gestärkt und Mitarbeiterbefragungen eingeführt. Zudem machte er sich für Verbesserungen im Arbeitsalltag stark, darunter die Einführung elektronischer Türöffner und die Aufnahme eines vegetarischen Hauptgerichts in das Mittagsangebot.
Joachim Gradl war Gründungsmitglied des Bezirksarbeitskreises der Oberpfälzer Werkstatträte und der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) der Werkstatträte in Bayern. Auf Landesebene trieb er den Aufbau der LAG entscheidend voran und übernahm dort mehrere Jahre lang Führungsverantwortung. „Joachim Gradl hat die Mitbestimmung von Menschen mit Behinderung in Bayern über Jahrzehnte mit Herz, Ausdauer und Fachwissen geprägt. Sein Engagement verdient höchsten Respekt“, würdigte Geschäftsführer Bernhard Albrecht die Verdienste des scheidenden Vorsitzenden.
Gradl selbst blickt mit Stolz auf seine Amtszeit zurück: „Es war eine intensive Zeit, in der wir viel für unsere Mitarbeitenden erreichen konnten.“ Sein Dank galt an diesem Tag seinen Vertrauenspersonen, dem Vorstand und der Geschäftsführung, die ihn in all den Jahren unterstützt haben. Mit dem Rückzug Gradls endet eine Ära. Sein Engagement hat die Interessenvertretung in den Jura-Werkstätten und weit darüber hinaus geprägt – stets zum Wohle der Werkstatt-Mitarbeitenden, heißt es abschließend in der Pressemitteilung.













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