Auch wenn der "neue" Präsident des Landesamts für Pflege so neu gar nicht mehr ist, so hat die Corona-Pandemie Achim Uhl bisher doch seine offizielle Amtseinführung verhagelt. Am Freitag war nun endlich Zeit und Gelegenheit, um das nachzuholen. Gesundheitsminister Klaus Holetschek gab sich zu dieser Gelegenheit persönlich die Ehre in den Räumen des Landesamts im ehemaligen Bundeswehrkrankenhaus. Viel Launiges wurde dem Anlass entsprechend am Freitag gesagt, aber auch Ernstes und ernst Gemeintes.
Kurz ging Klaus Holetschek in seiner Ansprache auf die gescheiterte Abstimmung zur Corona-Impfpflicht tags zuvor im Bundestag ein. "Das war ein Versagen des Staates an dieser Stelle", kommentierte der CSU-Minister das Geschehen in Berlin. Aufgeben will der Gesundheitsminister das Ziel "allgemeine Impfpflicht" aber noch nicht. Er erwarte sich jetzt, dass sich der Bundeskanzler mit den Vorsitzenden der Fraktionen sowie den Gesundheitspolitikern aus den Ländern zusammensetze und kläre, was man mit Blick auf ein mögliches Infektionsgeschehen im nächsten Herbst noch tun könne. "Und sie müssen die Frage beantworten, ob die einrichtungsbezogene Impfpflicht noch durchsetzbar ist."
Pflege ist ein Megathema
Thematisch zurückkehrend zum Landesamt für Pflege sagte Holetschek, Ministerpräsident Markus Söder habe mit der Entscheidung für dieses Landesamt "ein großes und wuchtiges Zeichen" gesetzt. "Pflege ist ein Megathema", so der Gesundheitsminister. Aus diesem Grund müssten die Bedingungen dafür nachhaltig verbessert werden. "Aber wir müssen auch Dinge tun und sie nicht nur mit Worten begleiten." Der jetzt geplante Pflegebonus von einer Milliarde Euro sei schon okay. "Doch wir müssen auch darauf schauen, dass er gerecht verteilt wird." Und noch etwas: Ein Bonus sei eine Einmalzahlung. Die Kräfte im Pflegedienst müssten seiner Ansicht aber ein nachhaltiges Zeichen bekommen. Beispielsweise durch Steuerermäßigungen.
Das Landesamt für Pflege mit Sitz in Amberg und seinen jetzt 176 Beschäftigten ist laut Klaus Holetschek ein "Think Tank der Pflege der Zukunft" und im eigentlichen Sinne daher kein Amt. Wichtig war dem bayerischen Gesundheitsminister noch der Hinweis, es gehe jetzt nicht nur darum, dass in Zeiten des Kriegs die Verteidigungsfähigkeit des Landes gestärkt werde. Man müsse auch schauen, dass man gut aus der Corona-Pandemie komme. "Wir müssen die Menschen stärken, die sich darum kümmern." Mit der Übergabe eines symbolischen Schlüssels besiegelte Klaus Holetschek auch offiziell die Installierung von Achim Uhl als neuen Präsidenten des Landesamts für Pflege.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.