Amberg
26.08.2024 - 15:26 Uhr

Alte Robinie gesichert, Teil des Amberger Stadtgrabens noch bis Dezember gesperrt

Die Robinie im Amberger Stadtgraben ist 120 Jahre alt. Um den Baum zu erhalten und die Sicherheit zu gewährleisten, waren einige Maßnahmen erforderlich. Dass der Riese noch 50 bis 80 Jahre weiterleben kann, erfordert noch einiges an Arbeit.

Die etwa 120 Jahre alte Robinie im Amberger Stadtgraben sorgt weiterhin für eine Sperrung des Abschnitts beim Biotop in der Nähe der kleinen Vilsbrücke. Bild: Jonas Schmidt, Stadt Amberg
Die etwa 120 Jahre alte Robinie im Amberger Stadtgraben sorgt weiterhin für eine Sperrung des Abschnitts beim Biotop in der Nähe der kleinen Vilsbrücke.

Im Amberger Stadtgraben, im Bereich des Biotops bei der kleinen Vilsbrücke, befindet sich eine alte Robinie. Die Stadt ließ den Baum, der schon rund 120 Jahre auf dem Buckel hat, gutachterlich untersuchen. Als erste Maßnahme wurde, so heißt es in einer Mitteilung aus dem Rathaus, die Krone um drei Meter eingekürzt. Diese Schnittmaßnahme sei mittlerweile fachgerecht ausgeführt worden. Wie die Stadt weiter mitteilt, habe der Gutachter bei einer anschließenden Begehung die "hohe Qualität der durchgeführten Arbeiten gelobt" und das weitere Vorgehen erläutert.

Um dem durch den Schrägstand des Baumes entstandenen Stammriss und den daraus resultierenden Scherkräften entgegenzuwirken, wird der Riss an fünf bis sechs Stellen verbolzt. Diese Verbolzung soll die Entwicklung eines sogenannten Unglücksbalkens verhindern, der sonst jederzeit unkontrolliert abbrechen könnte. Zusätzlich zur bestehenden Kronensicherung werde die Robinie an einen weiteren Baum verankert. Parallel dazu werde weiterhin wöchentlich die Neigung des Baumes überwacht. Dies geschieht mit einer digitalen Wasserwage und dient dazu, "rechtzeitig auf mögliche Veränderungen reagieren zu können".

Ein "Plan B"

Sollten diese Aktionen nicht den gewünschten Erfolg bringen, soll der Baum weiter eingekürzt werden – bis zu fünf Meter. Dies soll die Entwicklung der innenliegenden Krone fördern. Um einen "Plan B", wie es die Stadt nennt, vorzubereiten, werde der Baum ab sofort zweimal wöchentlich intensiv gewässert. Auch dies soll das Wachstum der Innenkrone unterstützen. Tragen all diese Bemühungen Früchte, kann damit die Lebensdauer des Baumes verlängert werden. Der Gutachter prognostiziert weitere 50 bis 80 Jahre. Die Stadt kündigt an, dass die Sperrung im Bereich des Biotops bei der kleinen Vilsbrücke weiterhin bestehen bleibt – "mindestens bis Dezember, um die Sicherheit zu gewährleisten".

Hintergrund:

Die Robinie

  • Die Gewöhnliche Robinie (Robinia pseudoacacia), auch verkürzt Robinie, Gemeine Robinie, Weiße Robinie, Falsche Akazie, Scheinakazie, Gemeiner Schotendorn oder Silberregen genannt, ist ein sommergrüner Laubbaum
  • Sie stammt aus Nordamerika und wird seit fast 400 Jahren überall in Europa in Parks und Gärten gepflanzt. Sie wächst inzwischen auch wild
  • In den deutschen Wäldern kommt die Gewöhnliche Robinie nach den Ergebnissen der Dritten Bundeswaldinventur (2012) mit insgesamt 11.000 Hektar in der Hauptbestockung und 9.000 Hektar in der Jungbestockung vor, was einem Flächenanteil von deutlich unter einem Prozent entspricht.
  • Daneben ist sie aber in Deutschland außerhalb der Wälder als Park- und Stadtbaum sowie „verwildert“ in trockenen Gebüschen, auf Brachflächen und entlang von Bahndämmen häufig vertreten.
  • Die Gewöhnliche Robinie war Baum des Jahres 2020 in Deutschland. In der Schweiz wird die Art auf der Schwarzen Liste der invasiven Neophyten geführt. Sie gehört weltweit zu den zehn weitverbreitetsten invasiven Arten
  • Quelle: Wikipedia
 
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