Oberbürgermeister Michael Cerny verkündete die Teilnahme an dem Projekt beim Besuch von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) in der Stadt. Er habe das Vorgehen mit den Vorsitzenden der Stadtratsfraktionen besprochen, diese hätten einstimmig ihre Unterstützung zugesagt. "Wir werden das nicht aus dem städtischen Haushalt finanzieren", erklärte Cerny. Vielmehr gehe es darum, die Initialzündung für eine Reihe von Benefizaktionen zu geben, damit das Geld für den Bau einer Schule zusammenkommt.
Die Aktion "1000 Schulen für unsere Welt" hat ihren Ursprung im Landkreis Donau-Ries. Dessen Landrat Stefan Rößler hat die Idee geboren, Kommunen in ganz Deutschland könnten sich zusammentun, um die Bildungssituation in Afrika zu verbessern. Rößler ist sich mit Cerny und Entwicklungsminister Müller einig: "Bildung ist der Schlüssel für die Entwicklung des Kontinents."
Die Internetseiten der Initiative "1000 Schulen für unsere Welt"
Der Landkreis Donau-Ries geht mit gutem Beispiel voran und hat begonnen, gemeinsam mit einer Stiftung schon bis zum nächsten Jahr 20 Schulen in Afrika zu bauen. Pro Schule kalkulieren die Initiatoren mit Kosten von rund 50.000 Dollar (etwa 45.000 Euro). Und wie im Donau-Ries und allen anderen beteiligten Kommunen gilt auch für Amberg: Die Schulbauprojekte sollen ausschließlich durch Bürgerspenden und Sponsoring der lokalen Wirtschaft realisiert werden. "Wir wollen die gesamte Stadtgesellschaft aktivieren", gibt Cerny nun die Richtung vor. In den nächsten Wochen werde es dazu einige Aufrufe geben.
Minister Müller, Schirmherr der Aktion, zeigte sich begeistert. "Das ist ganz großartig, dass ihr mitmacht", sagte er. "Ich bin sicher, ihr habt den Betrag in Amberg schnell zusammen." Und augenzwinkernd fügte er hinzu: "Wir sollten die Rotwein-Partnerschaften mit Frankreich ein bisschen zurückfahren und mehr Kooperationen in Afrika starten."
"1000 Schulen für unsere Welt" hat Kreise gezogen: Gemeinsam wollen der Deutsche Städtetag, der Landkreistag und der Städte- und Gemeindebund die Initiative unterstützen. "Ziel ist es, Kommunen einen einfachen und erlebbaren Einstieg in die kommunale Entwicklungspolitik zu ermöglichen, der zu weiterem Engagement führt", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. "Wir sind davon überzeugt, dass Kommunen mit ihrem spezifischen Wissen einen großen Beitrag zur Entwicklungspolitik leisten können."
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