Das Gebäude Badgasse 13 in Amberg, im Jahr 1724 errichtet, war einmal ein sogenanntes Benefiziatenhaus, gehörte der Kirchengemeinde St. Georg und dem Jesuitenkolleg, war Wohnhaus für Benefiziaten, also Kleriker der römisch-katholischen Kirche, die man heute als Kaplan bezeichnen würde. Funde von handgefertigten Dachziegeln beim Abgraben des Kellers belegen sogar, dass bereits im 14. Jahrhundert an dieser Stelle der Altstadt ein Gebäude stand. Zu erfahren war das alles am Sonntag bei einer Führung anlässlich des Tages des offenen Denkmals.
Dass eine Hochschulprofessorin aus Heidelberg diesen denkmalgeschützten, zweigeschossigen Walmdachbau aus dem 28. Jahrhundert erwirbt und aufwendig saniert, hat damit zu tun, dass Gertraud Rösch aus der Region, konkret aus Gebenbach, stammt und mit ihrem Bruder Markus Rösch einen Architekten und Sanierungsexperten zur Seite hat. Mit viel Liebe und Herzblut, aber auch mit großem finanziellem Aufwand, saniert sie eigenen Aussagen zufolge nun schon seit mehr als zwei Jahren das Gebäude: „Das Haus ist mit guten finanziellen Mitteln errichtet worden.“ Darauf würden die sehr massive Bauweise, die ungewöhnlich starken Dachbalken und die wertvolle Stuckdecke im Barockzimmer des Obergeschosses hinweisen. Fast der gesamte Dachstuhl konnte erhalten werden, ebenso der Holzboden im Obergeschoss.
Bis Ende des Jahres soll das denkmalgeschützte Schmuckstück in der Badgasse saniert und bezugsfertig sein, es wird dann zur Vermietung anstehen. In rund zehn Jahren, nach Ende ihrer beruflichen Tätigkeit an der Uni Heidelberg, so die Lebensplanung von Gertrud Rösch, möchte sie ihren Lebensmittelpunkt in ihre Heimat, konkret in die Amberger Altstadt, verlegen.
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