In Amberg entsteht neuartige Wohnform für Menschen mit Behinderung

Amberg
24.03.2022 - 14:19 Uhr

Das Ziel ist klar formuliert: Menschen mit Behinderung sollen möglichst selbstständig leben können. Die Jura-Wohnstätten der Lebenshilfe investieren in Amberg rund sechs Millionen Euro in eine in der Region bisher einmalige Wohnform.

Die Jura-Wohnstätten der Lebenshilfe wollen schon im Herbst nächsten Jahres eine für die Region bislang einmalige Wohnform anbieten. Am Haager Weg entstehen auf der noch freien Fläche zwischen der Montessorischule und dem Neubau des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) 17 Appartements für Menschen mit Behinderung. Sie sollen in dem sechs Millionen Euro teuren Neubau möglichst selbstständig leben. Die Arbeiten haben bereits begonnen, am Donnerstag war Spatenstich.

„Es ist schwer, passende Wohnungen für Menschen mit Behinderungen zu finden. Deswegen ist es notwendig, dass wir selbst bauen“, hatte der Amberg-Sulzbacher Lebenshilfe-Vorsitzender Eduard Freisinger vor einem Jahr gesagt, als er das Vorhaben erstmals vorstellte. Am Donnerstag fügte er beim Spatenstich hinzu, dass zwölf Einzelappartements, zwei Doppelzimmer und drei Wohnungen entstehen. Alle Einheiten verfügen über Bad und Küche sowie über Balkon oder Terrasse. Ziel sei es, den Bewohnern ein unabhängiges Leben mitten in der Gesellschaft zu ermöglichen.

Wie Freisinger auch sagte, werde das Projekt, das die Amberger Architektengemeinschaft Eberhardt, Vogl und Hirsch (evh) umsetzt, von der Abteilung Sozialer Wohnungsbau der Regierung der Oberpfalz gefördert. Für Oberbürgermeister Michael Cerny war das ein Stichwort: „An dieser Stelle bekommt der Begriff sozialer Wohnungsbau einen noch viel tieferen Sinn.“ Denn die Wohnungen, die zwischen 39 und 105 Quadratmeter Platz bieten, seien nicht nur barrierefrei, sondern teilweise auch rollstuhlgerecht.

Wie zu erfahren war, handelt es sich um Miet- und nicht um Eigentumswohnungen. Zum Konzept gehören auch Trainingswohnungen, in denen vor allem Schüler aus dem Heilpädagogischen Zentrum auf ein selbstständiges Leben vorbereitet werden sollen. Freisinger geht davon aus, dass im Herbst 2023 die ersten Mieter einziehen können.

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