Vorsitzender Manfred Heisel ging im Rückblick auf die vielfältigen Aktivitäten des Deutschen-Amateur-Radio-Clubs ein, erwähnte besonders die Jugend- und Nachwuchsarbeit und hob die technischen Möglichkeiten im Ortsverband an der Clubstation heraus. Diese steht ja allen Mitgliedern zur Verfügung, denen er auch für ihre Mitarbeit dankte. Eine effektive Zusammenarbeit innerhalb des Vorstands und dessen Unterstützung durch viele Mitglieder haben den Ortsverband Amberg zu einem der aktivsten innerhalb Oberpfalz-Niederbayerns und darüber hinaus gemacht.
So drückte sich im Wahlergebnis erwartungsgemäß auch die Zufriedenheit der Anwesenden mit dem bisherigen und langjährigen Vorstand aus: Einstimmig wurden die Ämter wiederbesetzt: Vorsitzender: Manfred Heisel, Stellvertreter: Franz-Josef Heimerl, Finanzen: Helmut Appel, Schriftführer: Wolfgang Wessely. Geehrt für seine 40-jährige Mitgliedschaft im DARC wurde Helmut Graf, des Weiteren würdigte Vorsitzender Manfred Heisel die Verdienste von Hans Dötsch um den Amateurfunk in Amberg.
Dötsch war im Jahre 1953 Gründungsmitglied des Amberger Vereins, ist mit seinen 91 Jahren inzwischen der Grandseigneur im Ortsverband und genießt allerseits größte Hochachtung wegen seinem so genannten „HAM-Spirit“. Dieser Ehrenkodex im Amateurfunk vereinigt unter anderem Toleranz, Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft, Vorbildcharakter und Technikbegeisterung.
Unzähligen Mitgliedern hat er als Telegrafielehrer die Kunst der Morsezeichen beigebracht, die von der Fernmeldebehörde zur Funklizenz geprüft wurde. Seine „Handschrift“ mit der Morsetaste, seine Ruhe und Präzision dabei ist trotz seiner inzwischen 91 Jahre legendär und die Amateurfunkwelt hört sein Rufzeichen DJ1PC immer noch auf den Frequenzen. War ein technisches Problem aufgetreten, hatte er immer eine Lösung parat. Unter dem Titel „Mein Leben mit dem Amateurfunk“ verfasste Hans Dötsch eine mehrseitige Geschichte über seinen Werdegang als Funkamateur. Seinem Sohn Michael vererbte er die Liebe zum Funkhobby und auch seine Schwiegertochter Vera ist aktiv im Ortsverband. So ist es eigentlich nicht verwunderlich, dass auch die beiden Ekel bereits für den bevorstehenden Lizenzkurs angemeldet sind.
Einen breiten Raum des Jahresrückblicks nahm die Teilnahme einer „Notfunkgruppe“ aus dem Ortsverband an der landkreisweiten Katastrophenschutzübung „Black Friday“ im Frühjahr ein.
Die Anfrage an die Amateurfunker kam über die Landkreisführung: „Sind sie in der Lage, ihr Funk-Know-how einzubringen?“ Sie waren es. 16 Leute waren spontan bereit, sich bei der Katastrophenschutzübung einzubringen, zusätzlich standen einige im Hintergrund bereit. Das Szenario war, dass heftige Unwetter mit Starkregen und Orkanböen für einen großflächigen Stromausfall mit allen daraus resultierenden Schadensvorkommnissen sorgten.
Die Führungsgruppe Katastrophenschutz der Regierung der Oberpfalz und der Katastrophenschutzstab des Landkreises Amberg-Sulzbach probten diesen Ernstfall und wollten zugleich das Zusammenwirken von Feuerwehren, THW, Bundeswehr, LKA, Notärzten, Polizei, Rotes Kreuz optimieren.
Da die Einsatzgebiete in topografisch schwieriger Lage im Vils- und Lauterachtal lagen, hatten die Amberger Funkamateure zum sowieso bestehenden BOS-Funk der Behörden an vier exponierten Standorten parallel dazu jeweils einen notstromversorgten Funkumsetzer im 2m/70cm-Band aufgebaut und deckten damit bereits nach etwa 30 Minuten ein Dreieck von etwa 250 Quadratkilometern mit Amateurfunk ab.
Schließlich wurde unter Aufsicht eines LKA-Beamten fiktiv der kommerzielle Funkverkehr abgeschaltet und ab da lief bis Übungsende alles nur noch auf den Amateurfunkfrequenzen – auch das funktionierte.
Beim abschließenden Rückblick im Landratsamt wurde betont, „dass der Amateurfunk ein sehr wertvolles Mittel im Katastrophenfall sei, auf das wir bisher nicht geachtet hatten.“
Auch wenn diese Katastrophe nur simuliert worden war, die Amberger hatten die Chance genutzt, ihr Amateurfunk-Wissen auszuschöpfen und zu beweisen. Die offiziellen Stellen bekamen Einblick in das errichtete Funknetz und die meisten von ihnen überhaupt einen ersten Eindruck vom Amateurfunk, das LKA bat sogar um die Planungsunterlagen der Funkamateure – was will man mehr. Die Erfahrungen einer solchen Notfunkübung stellt der Ortsverband bereits anderen Gruppierungen zur Verfügung. Weitere Informationen unter http://www.amateurfunk-amberg.de.
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