Amberg
31.10.2024 - 15:56 Uhr

Amberger Kunstkasten macht die 21. Spende über 500 Euro möglich

Es ist die 21. Spende über 500 Euro, die der Amberger Kunstkasten ermöglicht. Doch diesmal hat sie einen etwas faden Beigeschmack.

Der Amberger Kunstkasten wird auch weiterhin seinem Ruf als Spendenmaschine gerecht. Wie Ideengeber und Organisator Achim Hüttner mitteilt, konnte jetzt die insgesamt 21. Spende über 500 Euro an eine gemeinnützige Organisation gegeben werden. Diesmal kam laut Hüttner der Verein "Kunterbunt Amberg" zum Zug. Dabei handelt es sich ein queeres Netzwerk, welches unter anderem das Ziel verfolgt, die Gesellschaft so weit aufzuklären, damit queere Menschen künftig ohne Diskriminierung unter uns leben können.

Wie Achim Hüttner ausführt, hat sich inzwischen aber das Tempo leicht verlangsamt, in dem aus dem Automaten in der Schiffgasse die kleinen Kunstwerke für je fünf Euro gezogen worden sind. Aus diesem Grund kamen die Verantwortlichen der IG Menschengerechte Stadt, die neben dem A.K.T. Kunstverein hinter dem Kunstkasten steckt, auf die Idee, im Bereich der vorderen Schiffgasse an einem der Windräder am Ufer der Vils ein kleines Hinweisschild auf den Kunstkasten am alten Stadtarchiv anzubringen.

Anfrage negativ beschieden

Man habe als gesetzestreue Bürger auch ordnungsgemäß bei der Stadt Amberg angefragt, ob das genehmigt werden könne. Von der Stadt sei daraufhin ein ablehnendes Schreiben eingegangen. Darin heißt es mit Verweis auf die von der Stadt montierten Hinweisschilder auf wenige Sehenswürdigkeiten unter anderem wörtlich: "Unsere klare Linie ist heute wie damals, eine Überfrachtung unserer schönen Altstadt mit Schildern und Informationen zu vermeiden." Zwar sei der Kunstkasten eine sehr gute Sache, doch ihn in eine Reihe mit den Einrichtungen zu stellen, die auf den offiziellen Hinweisschildern beworben sind, das gehe dann doch zu weit.

Achim Hüttner grummelt wegen dieser Entscheidung. Er vermutet, dass er als Vorkämpfer für den Schutz der Amberger Altstadt und seit dem erfolgreichen Bürgerentscheid gegen den Ten-Brinke-Bau auf dem Bürgerspital-Areal in Amberg eine "persona non grata" sei. So sei ihm unter anderem vor einigen Wochen auch der Antrag abgelehnt worden, seinen Zyklus "Schwarze Bilder", der 15 berühmte Amberger Künstler der vergangenen 100 Jahre darstelle, in der Spitalkirche aufzuhängen. "Nach eingehender Prüfung", wie ihm beschieden worden sei. "Kurz vorher fand eine Architekturausstellung in der Kirche statt."

Gutscheine und Geschenke

Nichtsdestotrotz zeigt sich der Amberger Kunstkasten derzeit wieder gut bestückt mit kleinen Kunstwerken lokaler und externer Künstler. Für fünf Euro kann ein solches Kunstwerk im Zigarettenschachtelformat gezogen werden. Der Erlös kommt voll umfänglich einer sozialen Organisation zugute. Das nächste Mal wird der Verein "Phia – Gewalt gegen Frauen" 500 Euro bekommen. Der Verein wurde von Andreas Lösche, dem Bruder der ermordeten Sophia Lösche gegründet. In der Vorweihnachtszeit wird der Automat auch zusätzlich wieder mit Gutscheinen und kleinen Geschenken diverser Geschäft bestückt.

 
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