Seit einigen Wochen folgen Jugendliche aus der ganzen Welt dem Aufruf der 16-jährigen Schülerin Greta Thunberg. Die junge Klima-Aktivistin aus Schweden geht freitags nicht wie gewöhnlich in die Schule, sondern protestiert einmal wöchentlich vor dem schwedischen Reichstagsgebäude gegen den Klimawandel. "Ich habe gelernt, dass man nie zu klein ist, um einen Unterschied zu machen", erklärte das Mädchen den Politikern auf der Weltklimakonferenz in Kattowitz. In Deutschland fühlen sich die Schüler durch Gretas Worte angesprochen und wollen zeigen, dass auch ihnen die Umwelt wichtig ist. In größeren Städten wie zum Beispiel in Berlin oder in München versammelten sich bereits an mehreren Freitagen über 1000 Schüler, um dem Beispiel zu folgen.
Am Freitag, 8. Februar, ist es nun auch in Amberg so weit. Um 11 Uhr ist Treffpunkt am Bürgerplatz vor dem Bahnhof, bis 13.30 soll die Demo dauern. Lena Ibler, Schülersprecherin des Max-Reger-Gymnasiums, ist eine der Organisatorinnen. "Es ist schön, dass wir gemeinsam auch im kleinen Kreis etwas bewirken können. Wir wollen zeigen, dass uns der Umweltschutz wichtig ist", sagt Ibler. Für Amberg würde sie sich wünschen, dass die Fahrradwege noch besser ausgebaut werden. Benedikt Lueger, Schülersprecher des Erasmus-Gymnasiums, sieht das genauso: "Die Demonstration ist eine gute Möglichkeit zu zeigen, was wir zu dem Thema denken. Besonders wollen wir auch den Politikern in unserer Region verdeutlichen, wie ernst uns das Thema ist, weil viele Schüler noch nicht wählen gehen können." Beide sind mit anderen Schülersprechern aus der Region im Gespräch. Sie alle wünschen sich eine friedliche und wirkungsvolle Demonstration.
Für viele Schüler ist es keine leichte Entscheidung, mitzugehen, da andernorts bereits mit Verweisen gedroht worden sei, erzählt Anna Sauerbeck, Schülersprecherin des Dr.-Johanna-Decker-Gymnasiums. "Ich finde es trotzdem gut, dass viele Jugendliche aufstehen und gegen die Politik etwas sagen." Die 18-Jährige wünscht sich, dass alle Schulleiter dafür Verständnis zeigen und keine Sanktionen aussprechen.
"Es ist eine Zwickmühle für Amberger Schulleiter", erklärt Karl Bösl, Leiter des Erasmus-Gymnasiums: "Offiziell sind Schulstreiks illegal. Aber eigentlich tun die Schüler das, wofür wir sie erziehen: Sie praktizieren Demokratie." Die jungen Erwachsenen lernten Verantwortung zu übernehmen, entwickelten Gemeinschaftssinn und lernten sich zu organisieren, fügt Bösl hinzu. Peter Welnhofer, Direktor des Gregor-Mendel-Gymnasiums, ist der selben Meinung: "Nach Absprache mit einigen Amberger Direktoren können die Schüler sich für diese zwei Stunden von ihren Eltern einen Antrag auf Beurlaubung stellen lassen. Das ist aber einmalig. Ansonsten können die Schüler sich gern in ihrer Freizeit für die Umwelt einsetzen."















Hier wurde ein Kommentar aufgrund eines Verstoßes gegen den Verhaltenskodex von onetz.de gelöscht. Weitere Informationen: https://www.onetz.de/intern.html-0
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.