Hanna Smedseng ist genauso alt wie Greta Thunberg. Die Schwedin und die Schwandorferin haben aber noch mehr gemeinsam. Beide gehen zur Schule und beide eint die Sorge um die Verschlechterung der klimatischen Verhältnisse. "Wir denken deshalb an eine gemeinsame Aktion von Schülern mehrerer Gymnasien", sagt Gymnasiastin Smedseng in ihrer Eigenschaft als Bezirks-Schülersprecherin.
Am Anfang, es war im August 2018, saß Greta Thunberg noch allein vor dem Schwedischen Reichstag, ein kaum 1,50 Meter großes Mädchen mit zwei Zöpfen. Und einem Schild im Arm. "Skolstrejk för klimatet", stand darauf: "Schulstreik für das Klima." Sie ist bereits eine Ikone geworden mit ihrem Protest, die auch in Deutschland junge Leute inspiriert. Langsam fängt das Brodeln auch in der Oberpfalz an.
Unter dem Motto "Fridays for Future" demonstrieren seit einiger Zeit Schüler in zahlreichen deutschen Städten für den Klimaschutz. Die Aktion "Fridays for Future" folgt dem Vorbild der Schwedin Greta Thunberg, die wiederholt freitags vor dem Parlament in Stockholm demonstriert hat, anstatt zur Schule zu gehen. In mehr als 50 Städten in Deutschland, aber auch in anderen europäischen Ländern, setzten sich zwischenzeitlich die Schüler für einen besseren Umwelt- und Klimaschutz ein. Sie fordern einen Klimaplan mit dem Ziel, die Erderwärmung auf weniger als 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
An den Schulen im Landkreis Schwandorf hat man bislang noch keine entsprechenden Aktivitäten beobachtet, wie zum Beispiel die Leiter der fünf Gymnasien des Landkreises unisono versichern. Auch Schulamtsleiter Georg Kick, der die Mittelschulen im Blick hat, ist entspannt. "Mich hat deswegen noch kein Rektor angerufen", sagt er. Und doch scheint sich etwas zu tun.
Franz Xaver Huber, der Ministerialbeauftragte für die Gymnasien in der Oberpfalz, weist darauf hin, dass der bayerische Kultusminister betont hat, die Schulleitungen sollten selbst entscheiden, wie sie mit der Situation umgehen. Gemeint ist, was zu tun sei, wenn sich tatsächlich Schüler vor Ort den "Fridays for Future"-Demos anschließen sollten.
Wenn Hanna Smedseng recht hat, könnte es in der nächsten Zeit durchaus zu Aktionen für das Klima kommen. Gerüchte kursieren, dass auch in Amberg und Regensburg entsprechende Vorkehrungen laufen. Es wurden wohl auch schon Schulleiter von Schülern dazu befragt, wie sie sich im Fall eines Streiks verhalten würden. Die SPD-Landtagsfraktion plädierte zwischenzeitlich dafür, ein Auge zuzudrücken. "In einer Zeit, in der nach mehr politischem Einsatz von Schüler gerufen wird, ist es der falsche Weg, bei einem Schülerstreik im Namen des Klimaschutzes direkt nach Strafen zu schreien", sagte deren bildungspolitische Sprecherin Margit Wild.













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