Das Planungsbüro „Planwerk Stadtentwicklung“ aus Nürnberg stellte seinen Maßnahmenkatalog für den Amberger Stadtteil Luitpoldhöhe den Anwohnern im Amberger Kongresszentrum vor. Durch ihre zahlreiche Anwesenheit bewiesen die Bewohner: "Wir wollen wissen, wie es weitergeht und wir wollen auch mitreden."
Auch mit Chefs der Luitpoldhütte gesprochen
Das im Auftrag der Stadt Amberg erstellte Konzept dient als Grundlage, wie dieser Stadtteil weiterentwickelt werden soll. Das sei aber auch die Voraussetzung, um Geld aus der Städtebauförderung zu bekommen, sagte Thomas Preising, der mit Dominik Biller die Planwerk-Vorschläge erörterte. In einer kurzen Rückschau wies Biller auf zahlreiche Gespräche mit Anwohnern hin. Auch die Verantwortlichen der Luitpoldhütte seien gehört worden. Man habe die Einwohnersituation dokumentiert, nach städtebaulichen Missständen gesucht und überlegt, wie Wohnen und Gewerbeansiedlungen unter einen Hut zu bekommen sind. Auch von einem Neubaugebiet war die Rede.
Die Mängel des Stadtteils wurden ebenfalls erfasst: Randlage des Spiel- und Bolzplatzes, negative Einflüsse durch Emissionen und eine ungepflegte Kleingartenanlage. Positiv bewertet wurden die durchgrünte Siedlungsstruktur, unbebaute Naturräume und ein möglicher Ausbau von Verbindungen zum Erzberg. Dort könne ein Themenweg zum Erzabbau und der Industriegeschichte verwirklicht werden. Wichtig seien öffentliche und halböffentliche Grün- und Spielflächen, die Sanierung des Spielplatzes an der Hörburgerstraße und ein neuer Spielplatz an der Schwedenschanze.
Nahversorger auf Wunschliste
Die Landschaft um diesen Ortsteil herum müsse als Naherholungsgebiet aufgewertet werden. Dringend notwendig seien auch Pflegemaßnahmen rund um das Kriegerdenkmal sowie gute Wegeverbindungen auf den Erzberg mit Ruhebänken. Weitere Ziele seien die Ansiedlung von Kleingewerbe und Nahversorger und die Verbesserung der ÖPNV-Anbindung. Auch über eine Nachfolge- oder Umnutzung des Gebäudes der Schulvorbereitenden Einrichtung müsse nachgedacht werden. Hier könnten Gemeinschaftsräume entstehen, eventuell auch Räume für die Volkshochschule oder ein multifunktionelles Stadtteilzentrum. Auch Dienstleister könnten sich einmieten.
In die Planungen bezog das Planwerk-Büro auch die Sanierung der Regen- und Schmutzwasserkanäle, eine Begrünung der Straßen und eine dringend notwendige energetische Sanierung der in die Jahre gekommenen Gebäude ein. Die Immobilieneigentümer müssten über mögliche Maßnahmen und eventuelle Fördertöpfe informiert werden. Eine Begrünung zwischen Wohngebäuden und Industrieanlagen könnte als Lärmschutz dienen. Kritik übte eine Anwohnerin am Lärm und Staub, für den die Luitpoldhütte und das Bauunternehmen Englhard verantwortlich seien. Auch auf dem Aicher-Schrottplatz werde oft bis in die Nacht hinein gearbeitet.
Punkte für die besten Ideen
Nach dem Sachvortrag der Städteplaner konnten die Bewohner Punkte verteilen, welche Objekte für sie Priorität haben. Favorisiert wurden ein Spielplatz sowie ein gesicherter Kita-Standort, mehr öffentliche Parkflächen, eine bessere Zufahrt zur Luitpoldhöhe und eine Ausweitung des ÖNPV, mehr Kleingewerbe und ein Nahversorger.
In Kleingruppen konnten Projektsteckbriefe erstellt werden, deren Inhalt ein integrativer Spielplatz, ein Wanderparkplatz am Fuße des Erzbergs sowie ein Monitoring für die Umweltemissionen der benachbarten Industrieanlagen waren. In der abschließenden Diskussion forderten die Teilnehmenden, dass es nicht nur bei gut gemeinten Ideen bleiben dürfe. Laut Thomas Preising soll das Ergebnis der Auswertung Anfang 2022 der Stadt als Grundlage für die Beantragung von Fördermitteln vorgelegt werden.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.