Zu einer geradezu epochalen Vertreterversammlung hatten die Vorstände der Volksbank-Raiffeisenbank Amberg, Dieter Paintner und Andreas Reindl, in den Großen Rathaussaal geladen. Es ging um den Bericht über das Geschäftsjahr 2021, in erster Linie aber um die seit Monaten geplante und vorbereitete Verschmelzung mit der Nachbargenossenschaft Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg. „Für unsere Bank richtungweisend und existenzsichernd“, bekundete Vorstand Dieter Paintner. Aufsichtsratsvorsitzender Georg Wittmann zählte als Versammlungsleiter 79 stimmberechtigte Vertreter. Als Hauptentscheidungsträger lag die Zukunft der Bank quasi in deren Händen. Protokollierender Notar war Christian Hanke. Die Abstimmung wurde zur Formsache. Mit 100 Prozent der Stimmen war die Fusion perfekt. Einen Tag vorher hatte die Vertreterversammlung der Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg einstimmig ihr Placet gegeben. So wird die Raiffeisenbank Sulzbach-Rosenberg inklusive Personal in die Volksbank-Raiffeisenbank Amberg aufgenommen. Sozusagen als Referenz an Sulzbach-Rosenberg wird der Standort des neuen Bankhauses Sulzbach-Rosenberg sein. Vorbehaltlich des Eintrags ins Genossenschaftsregister wird der Zusammenschluss rückwirkend zum 1. Januar 2022 rechtswirksam sein.
Erich Übler und Martin Sachsenhauser (beide Sulzbach-Rosenberg) sowie Andreas Reindl und Dieter Paintner (beide Amberg) sollen die gemeinsame Leitung übernehmen. Ab 2026 sollen es dann wieder zwei Vorstände sein. Das Aufsichtsgremium wird sich paritätisch aus zwölf Aufsichtsratsmitgliedern zusammensetzen, Georg Wittmann wird auch künftig den Vorsitz innehaben. Gewählt für die kommenden drei Jahre wurden Georg Wittmann und Klaus Herdegen (Amberg). Jürgen Bodendörfer, Markus Graf, Dieter Heldrich, Peter Iberer, Hildegart Mutzbauer und Gisela Schneider (für Sulzbach) wurden dem Gremium hinzugewählt. Dieter Paintner blickte positiv in die Zukunft: "Die künftige VR-Bank Amberg-Sulzbach eG wird zunächst eine Bilanzsumme von etwa 1,6 Milliarden Euro aufweisen, an 20 Standorten etwa 230 Mitarbeiter beschäftigen und eine Eigenkapitalausstattung von rund 132 Millionen Euro haben."
Was den Jahresabschluss 2021 betrifft, kann die VR-Bank Amberg laut Dieter Paintner durchaus optimistisch sein. Die Bank sei „tüchtig und über dem Landesdurchschnitt gewachsen“. Paintner belegte das mit Zahlen: „Mit einer Bilanzsumme von 1,073 Milliarden Euro, einem Plus von 11,9 Prozent, wurde eine magische Grenze überschritten.“ Das operative Ergebnis bezifferte Vorstand Andreas Reindl mit fünf Millionen Euro, ein Rückgang von fast 1,2 Millionen Euro. Aus dem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit in Höhe von exakt 7.023.648,84 Euro ist eine Steuerzahlung von 1.392.502,02 Euro in Abzug zu bringen. In den Fonds für allgemeine Bankrisiken werden 4.850.000 Euro einbezahlt. Somit verbleibt ein Jahresüberschuss von 781.182,82 Euro. Nach Abzug einer Vorwegzuweisung in die gesetzlichen Rücklagen von 181.756,90 Euro verbleiben 599.425,92 Euro. Der Vorschlag des Vorstandes und Aufsichtsrates zur Gewinnverwendung sieht eine zweiprozentige Dividende in Höhe von 229.107 Euro vor.
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