Im Bezirk der Agentur für Arbeit Amberg stieg die Arbeitslosigkeit von Mai auf Juni minimal an und zwar um rund zehn Personen (0,6 Prozent), teilt die Behörde jetzt mit: "Mitte des Berichtsmonats waren knapp 2310 Personen arbeitslos gemeldet." Gegenüber dem Juni des vergangenen Jahres erhöhte sich die Arbeitslosigkeit damit um zirka 730 Personen (46,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote lag wie im Vormonat bei 4,0 Prozent, vor einem Jahr im Juni bei 2,7 Prozent.
Arbeitslosenquote unverändert
Sind die Arbeitskräfte-Anpassungen wegen der Coronakrise in den Unternehmen schon vorüber? "Diesen Schluss könnte man ziehen, da die Zahl der Arbeitslosen in der Region Amberg im Juni nur mehr gering angestiegen ist", schreibt die Agentur für Arbeit und fügt hinzu: "Die Arbeitslosenquote ist erfreulicherweise unverändert zum Vormonat."
Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze
"Die massive Kurzarbeit in den Betrieben sichert weiter den Unternehmen die wichtigen Fachkräfte und den Arbeitnehmern ihre Arbeitsplätze", sagt Manfred Tröppl, Geschäftsstellenleiter der Amberger Arbeitsagentur. "Die strukturellen Rahmenbedingungen des regionalen Arbeitsmarktes im Bereich Automotive und in der Industrie tun ein Übriges, dass die Arbeitslosigkeit wesentlich höher ausfällt als im vergangenen Jahr und die Zahl der Kurzarbeiter einen so enormen Umfang aufweist." Da gerade im Dienstleistungsbereich immer mehr Lockerungen stattfänden, reduziere sich in vielen Geschäften und Betrieben zumindest der Umfang der Kurzarbeit. "Immer mehr Mitarbeiter können wieder mehr Arbeitsstunden leisten", bilanziert Tröppl.
Wichtig ist für Tröppl jetzt der Weitblick der Unternehmen: "In den nächsten Wochen beenden viele junge, gut ausgebildete Fachkräfte ihre Ausbildung. Trotz weniger Arbeit sollten die Unternehmen langfristig denken und diesen jungen Menschen eine weitere Chance geben und sie in eine Anschlussbeschäftigung übernehmen", lautet sein Appell an die Verantwortlichen. Zumindest mit einem befristeten Arbeitsvertag könnten sie die neuen Fachkräfte weiter an die Firma binden und ihnen damit Berufserfahrung ermöglichen. "Kurzarbeit ist hier kein Hinderungsgrund", betont Tröppl.
Chancen für einen Neuanfang
Jederzeit möglich ist laut Arbeitsagentur auch, trotz Kurzarbeit Fachkräfte neu einzustellen. "Der aktuelle Stellenbestand ist zwar geringer als im letzten Jahr, bietet aber zusammen mit den neu aufgenommenen Stellenangeboten weiter gute Beschäftigungsmöglichkeiten und Chancen für einen Neuanfang, insbesondere für Fachkräfte", meint Tröppl: "Breit über alle Branchen finden sich offene Stellen in der Jobbörse. Besonders der Bau, das Baunebengewerbe, das Gesundheitswesen, Erziehung und Unterricht sowie der Öffentliche Dienst bieten hier Möglichkeiten."
Auch in der Zeitarbeit bewege sich der Markt langsam wieder mit neuen Angeboten, berichten die Vermittler des gemeinsamen Arbeitgeber-Services von Arbeitsagentur und Jobcenter. Diese stehen neben den Beratungen zum Kurzarbeitergeld weiter allen Arbeitgebern für die Besetzung von Arbeits- und Ausbildungsstellen zur Verfügung.
Ausbildungsmarkt leidet
"Der Ausbildungsmarkt leidet momentan noch durch die Corona bedingten Verzögerungen bei Bewerbungen, Vorstellungsgesprächen und Praktika", heißt es im aktuellen Agenturbericht. Tröppl empfiehlt allen Jugendlichen, die Jobbörse nach den gemeldeten Angeboten zu durchforsten: "In der Region wurden kaum Ausbildungsstellen storniert. Viele Betriebe sind weiter auf der Suche nach den Fachkräften von morgen." Die Betriebe und Verwaltungen meldeten dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und des Jobcenters im ersten Halbjahr insgesamt rund 850 Stellen neu zur Besetzung. Das waren knapp 460 Angebote oder 35 Prozent weniger als im vergleichbaren Zeitraum des vergangenen Jahres.
Der Arbeitsmarkt in Amberg im Juni
Im Lauf des Juni meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Amberg rund 360 Personen neu oder erneut arbeitslos, zirka 190 Personen/34,9 Prozent mehr als im Juni 2019, meldet die Agentur. Demgegenüber hätten knapp 350 Personen die Arbeitslosigkeit beendet, rund 160 Arbeitnehmer/31,9 Prozent weniger als im Vorjahr.

















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