Mit Blick auf den aktuellen Ausbildungsmarkt waren Schülerinnen und Schüler selten in einer so komfortablen Situation wie heute. Es gibt nach wie vor mehr offene Ausbildungsplätze als Bewerber, was eine große Auswahlmöglichkeit in allen Branchen mit sich bringt. "Dieser Trend hat sich in den letzten Jahren verstärkt", stellt Yvonne Schieder, Geschäftsführerin der Wirtschaftsjunioren und Geschäftsstellenleiterin der IHK Amberg-Sulzbach, fest.
Um die jungen Menschen zu befähigen, die richtige Berufswahl zu treffen, veranstalten die Wirtschaftsjunioren zusammen mit der IHK am Dienstag, 12. Juli, ab 8Uhr die Ausbildungsmesse im Amberger ACC. Im vergangenen Jahr fand die Messe aufgrund der Coronapandemie virtuell statt. Zwar war das Interesse auch hier vorhanden, aber mit den Vorzügen einer persönlichen Zusammenkunft sei das nicht zu vergleichen.
44 Betriebe präsentieren den über 1 000 Schülern ihre Berufsausbildungen. Schirmherr ist diesmal Siegfried Schröpf, Vorsitzender Schule/Wirtschaft und Geschäftsführer der Grammer Solar GmbH.
Firmen bewerben sich bei Schülern
Neben Einzelgesprächen an den Informationsständen bieten die teilnehmenden Firmen und Institutionen zahlreiche Workshops an. Dabei können sich die Schüler in Kleingruppen umfassend mit den jeweiligen Ausbildungsmöglichkeiten beschäftigen. Im 30-Minuten-Turnus werden die Anforderungen an die Bewerber, die wesentlichen Ausbildungsinhalte und die späteren Beschäftigungs- und Karrieremöglichkeiten vorgestellt. Die Schüler erfahren dabei auch, wie hoch die Ausbildungsvergütung in den einzelnen Branchen ist. Die Unternehmen der Region haben bei der Messe die Gelegenheit, mit potenziellen Auszubildenden ins Gespräch zu kommen und für sich und ihre Ausbildungsberufe zu werben.
Die meisten Personaler haben sich auf einen grundsätzlichen Paradigmenwechsel eingestellt. So bewerben sich die Firmen heute bei den jungen Talenten und nicht mehr umgekehrt. Ebenso wichtig wie die richtige Wahl des Berufs, sei die Wahl des Arbeitgebers. Auf der Ausbildungsmesse bietet sich für beide Seiten die Chance, den passenden beruflichen Partner zu finden.
Bunte Mischung an Branchen
Die Wirtschaftsjunioren Amberg-Sulzbach müssen jedes Jahr auch Absagen erteilen. Der Andrang sei enorm groß, da es kaum ein Unternehmen gebe, welches nicht händeringend nach guten Mitarbeitern suchen würde. Somit werde die Warteliste von Firmen, die sich einen der begehrten Stände auf der Messe wünschen, von Jahr zu Jahr länger. Mit Ausstellern wie der Bundeswehr, Grammer, dem bayerischen Hotel- und Gaststättenverband, der AOK oder der Berufsfachschule für Ernährung und Versorgung sind sehr unterschiedliche Ausbildungsanbieter im ACC am Start. Neben den Unternehmen gibt es erstmals auch einen Infostand des Vereines KUK Kultur- und Kreativwirtschaft mittlere Oberpfalz. Das lokale Netzwerk für Kreativschaffende bietet in den Ferien kostenfreie Workshops für Jugendliche an, die von Experten in ihrem jeweiligen Fach angeleitet werden. Social Media Marketing-, DJing- oder Videoschnitt-Kurse standen bereits auf dem Programm.
Orientierung als Herausforderung
Das Veranstaltungsprogramm des Messetages finden Interessierte auf der Homepage www.ausbildungsmesse-amberg.de. Schüler, Eltern und Lehrer können sich dort informieren und bereits vorab herausfiltern, wo die Interessen liegen.
"Eltern sind die wichtigsten Ratgeber, wenn es um den weiteren Werdegang ihrer Kinder geht. Sie kennen die Talente und Interessen ihres Kindes und möchten natürlich nur das Beste für die Tochter oder den Sohn", erklärt Wirtschaftsjunior Wolfgang Widmann, der mit seinen Kollegen das Jahr über Bewerbertrainings organisiert. Philipp Hofmann, Mitglied des Vorstandsteams, ergänzt: "Für die Schüler der siebten, achten und neunten Klassen ist die Veranstaltung ein wichtiger Baustein der Berufsorientierung. Das Sichzurechtfinden in den Ausbildungsmöglichkeiten ist für Jugendliche und Eltern gleichermaßen eine große Herausforderung". Immerhin umfasst das Lexikon der Ausbildungsberufe der Bundesagentur für Arbeit ganze 562 Seiten.
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