Amberg
27.10.2022 - 09:14 Uhr

Azubis wählen Nachwuchs-Betriebsräte

Im Landkreis Amberg-Sulzbach gibt es 1400 Auszubildende. Sie können bis Ende November ihre Nachwuchs-Betriebsräte wählen.

Ganz so leicht geht der Job auf dem Bau nicht immer von der Hand. Gerade für Azubis läuft auf den
Baustellen und in den Betrieben nicht immer alles glatt, so die Beobachtung der IG BAU. Berufsstarter
sollten sich deshalb für ihre Belange einsetzen – und bei den laufenden Wahlen zur Jugend- und
Auszubildendenvertretung mitmachen. Bild: exb
Ganz so leicht geht der Job auf dem Bau nicht immer von der Hand. Gerade für Azubis läuft auf den Baustellen und in den Betrieben nicht immer alles glatt, so die Beobachtung der IG BAU. Berufsstarter sollten sich deshalb für ihre Belange einsetzen – und bei den laufenden Wahlen zur Jugend- und Auszubildendenvertretung mitmachen.

Junior-Betriebsräte gesucht: Azubis und junge Beschäftigte aus dem Kreis Amberg-Sulzbach sollen sich für ihre eigenen Belange einsetzen – und bei den laufenden Wahlen zu den Jugend- und Auszubildendenvertretungen (JAV) mitmachen. Dazu ruft die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) in einer Pressemitteilung auf. "Von unbezahlten Überstunden bis hin zu Arbeiten, die gar nichts mit der Ausbildung zu tun haben – immer wieder klagen Azubis über Missstände. Aber die muss niemand einfach so hinnehmen. Wer eigene Interessenvertreter wählt, kann im Betrieb ein entscheidendes Wort mitreden und sich das nötige Gehör beim Chef verschaffen", wird Manfred Götz, der stellvertretende Bezirksvorsitzende der IG Bau Oberpfalz zitiert.

Alles Aufgaben der Azubis?

Insbesondere Azubis aus der Baubranche sollten bei den JAV-Wahlen, die noch bis Ende November laufen, ihre Stimme abgeben, rät der Gewerkschafter. "Die Bau-Ausbildung hat zwar einen guten Ruf und liegt in puncto Bezahlung auf den vorderen Plätzen. Doch nach wie vor berichten Azubis, dass sie viele Aufgaben erfüllen müssen, die nicht der Ausbildung dienen. Immer wieder fühlen sie sich als billige Arbeitskräfte missbraucht. Zudem klagen sie über lange Arbeitszeiten durch weit entfernte Baustellen", moniert Götz.

Hier sollten die Firmen umdenken und für bessere Konditionen sorgen. Insbesondere für Frauen müsse die Ausbildung auf dem Bau attraktiver werden. Nur so könnten die Arbeitgeber den Fachkräftemangel in der Branche überwinden. Nach Überzeugung der IG Bau profitieren letztlich auch die Unternehmen von engagierten Azubi-Vertretern: Dort, wo es einen "Jugend-Betriebsrat" gebe, stiegen die Zufriedenheit und die Motivation der Azubis. "Damit wachsen dann auch die Chancen, dass Azubis nach der Lehre ihrem Arbeitgeber die Treue halten", so die Gewerkschaft.

81 Azubis in der Baubranche

Nach Angaben der Arbeitsagentur gibt es im Landkreis Amberg-Sulzbach aktuell rund 1.400 Auszubildende – 81 von ihnen lernen in der Baubranche. Eine Interessenvertretung kann wählen, wer in einem Betrieb arbeitet, der mindestens fünf Jugendliche oder Azubis und bereits einen Betriebsrat hat. Stimmberechtigt sind alle Beschäftigten unter 18 Jahren – genauso wie alle, die ihre Berufsausbildung absolvieren. Zur Wahl aufstellen lassen können sich darüber hinaus Beschäftigte unter 25 ohne Auszubildenden-Status. Alle Infos rund um die Wahl gibt es im Netz unter www.jav-portal.de. Azubis aus der Bau-, Land- und Forstwirtschaft sowie aus der Gebäudereinigung, die einen "Nachwuchs-Betriebsrat" gründen wollen oder Hilfe bei der Wahl brauchen, finden Rat bei der Jungen Bau unter https://www.instagram.com/jungebau/ oder www.facebook.com/JungeIGBAU.

 
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