Amberger Bunt hat sein Programm für die Wahl am 15. März vorgelegt. Deren Sprecher Werner Konheiser formuliert darin vier Schwerpunkte, die er mit der Feststellung beginnt: "Amberg kann mehr soziale Gerechtigkeit." Derzeit sei es unglaublich schwer in der Stadt, bezahlbaren Wohnraum für einkommensschwache Mieter zu finden. Darunter litten schon lange nicht mehr nur Empfänger von Sozialleistungen, sondern immer mehr auch Menschen der sogenannten Mittelschicht, wenn sie mal ins Straucheln kommen: "Egal, ob selbstverschuldet oder nicht", heißt es in einer Pressemitteilung.
Dies zu ändern, dafür müsse die Kommunalpolitik jetzt Rahmenbedingungen schaffen, um neuen Wohnraum entstehen zu lassen. Deutlicher: "Es ist an der Stadt, ihre Kommunalunternehmen in die Pflicht zu nehmen, hier regulierend und helfend einzugreifen. Wir haben gefordert, dass künftig 30 Prozent aller neu errichteten mehrgeschossigen Wohnanlagen im Sinne des sozialen Wohnungsbaus errichtet werden sollen." Amberg brauche mehr Wohnungen für Menschen mit kleinem Geldbeutel: Alleinerziehende, Senioren, Menschen mit Beeinträchtigungen und andere. Wenn nicht über eine feste Quote, dann eben als individuelle Vorgabe bei jedem einzelnen Bauantrag."
Für unverzeihlich hält die Gruppierung, dass Amberg bei den Pflegestützpunkten leer ausging. Zwar sei das Landesamt für Pflege in die Stadt gekommen. "Doch leider ohne Beratungsstelle für Betroffene", so der klagende Pressetext. Mit Blick auf die immer älter werdenden Menschen und die von diese benötigten Hilfen seien hier nochmal dringend Gespräche nötig. Das gelte auch für die Barrierefreiheit. Selbst wenn das geforderte Blindenleitsystem jetzt kommen soll, stelle sich die Frage, wie es mit den anderen Projekten weitergeht. In dem von Konheiser gezeichneten Schreiben ist dabei die Rede von einer durchgängigen "Fahrstraße" für Rollstuhlfahrer durch die Innenstadt ohne Unterbrechungen oder Hürden sowie von einer besseren Erreichbarkeit des Klinikums mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Klimaschutz ist der zweite Schwerpunkt der Bunten, denn: "Die Amberger Klimaschutzbilanz der vergangenen Jahre ist verheerend. Statt CO2 einzusparen, wurde mehr produziert. Öffentliche Gebäude setzen noch immer auf konventionell produzierten Strom." Und bei der Ausschreibung des Parkdecks an der Marienstraße sei eine Solaranlage nur eine Option gewesen. Es gelte, ein Konzept zu erarbeiten, das nicht nur eine Maßnahme herausgreift, sondern verschiedene Ideen miteinander verzahnt, so die Forderung.
Schließlich treten die Bunten für mehr Weltoffenheit in der Stadt ein. Es gelte, die "Amberger Erklärung" von 2018 fortzusetzen und zu intensivieren. Private Initiativen, die für Demokratie und Freiheit kämpfen, müssten mehr unterstützt werden. Weltoffenheit reduziere sich nicht nur auf Migration.
Am Ende heißt es: "Amberg kann mehr Dahoam. Amberg hat keine Scheuklappen verdient - Amberg ist mehr als nur Tradition, Geschichte und Luftmuseum." Die Kulturszene dürfe sich nicht auf Bekanntem ausruhen, sondern müsse neue Konzepte fördern. Die Jugend brauche Raum, um sich kulturell entfalten zu können. Bei der Sanierung und Neugestaltung bestehender Gebäude sei es Pflicht, zu bewahren und zu entwickeln, damit auch nachfolgende Generationen Amberg erleben können. Das gelte für die Bergwirtschaft ebenso wie für das Bürgerspitalgelände, denn: "Nur Verhindern macht keinen Sinn, Gestalten ist angesagt."
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