Amberg
30.03.2025 - 12:08 Uhr

Beschäftigungsrekord in der Oberpfalz: Arbeitsmarkt wächst dank ausländischer Beschäftigter

Von wegen Rezession: In der Oberpfalz ist die Beschäftigung auch 2024 auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Allerdings reicht schon ein flüchtiger zweiter Blick, um zu sehen, dass der Boom vorbei ist – besonders im Landkreis Tirschenreuth.

Da geht was: Ein Arbeitsplatz in der Oberpfalz. Symbolbild: Felix Kästle
Da geht was: Ein Arbeitsplatz in der Oberpfalz.

Trotz Wirtschaftskrise hält der Boom bei der Beschäftigung in der Oberpfalz auch weiterhin nach. Neue Zahlen der amtlichen Regionalstatistik belegen, dass Mitte 2024 503 507 Menschen in der Oberpfalz einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nachgingen. Das sind nochmals rund 2500 Arbeitnehmer mehr als im Vorjahr, als es in der Oberpfalz erstmals mehr als 500 000 sozialversicherungspflichtige Jobs gab.

Allerdings erreicht die Oberpfälzer Wirtschaft dieses Wachstum nur dank nicht-deutscher Arbeitskräfte: Während die Zahl der Beschäftigten ohne deutschen Pass im Jahr 2024 weiter deutlich anstieg, ging der Wert für deutsche Beschäftigte das zweite Jahr in Folge zurück. Inzwischen arbeiten beinahe 2500 deutsche Beschäftigte weniger in der Oberpfalz als im Rekordjahr 2022.

Auch in den einzelnen Regionen des Bezirks verläuft die Entwicklung uneinheitlich: Während die Beschäftigung vor allem in den Landkreisen im Süden des Bezirks weiter wächst, fanden im Norden im Jahr 2024 teils deutlich weniger Menschen eine Arbeitsstelle als das noch im Jahr 2023 der Fall war. Vor allem im Landkreis Tirschenreuth ging die Beschäftigung um fast 2,5 Prozent zurück. Auch im Kreis Neustadt/WN und in der Stadt Weiden haben 2024 weniger Menschen einen regulären Job ausgefüllt als noch im Vorjahr. Dagegen wuchs die Zahl im Landkreis Regensburg um mehr als 3 Prozent.

Auffällig bleibt, dass sich die Beschäftigungszahlen bei Frauen in allen Landkreisen besser entwickeln, als bei den Männern. Hier sanken die Werte nur im Kreis Tirschenreuth und in der Stadt Weiden. Ansonsten arbeiteten überall mehr Frauen als im Vorjahr.

Am stärksten wuchs die Beschäftigung aber bei Arbeitnehmern ohne deutschen Pass. Ohne ihren Anteil zu betrachten, würde die Beschäftigung tatsächlich in allen Landkreisen der Oberpfalz rückläufig sein. Genau wie in ganz Deutschland und in ganz Bayern.

Damit machen ausländische Mitarbeiter in der Oberpfalz inzwischen 15,7 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus. In Bayern liegt der Ausländeranteil inzwischen bei fast 19 Prozent, deutschlandweit sind es knapp über 16 Prozent.

Insgesamt und über die Zeit betrachtet bleibt der Beschäftigungsstand in der Oberpfalz damit auf einem hohen Niveau. Zum Vergleich: Im Jahr 2008 boten Oberpfälzer Unternehmen sozialversicherungspflichtige Jobs für etwas mehr als 380 000 Mitarbeiter, der Anteil ausländischer Beschäftigter lag damals bei gerade einmal 3,66 Prozent.

In den 16 Jahren seither hat die Zahl der Arbeitsplätze damit in der Oberpfalz um mehr als 120 000 Stellen oder 32,1 Prozent zugelegt. Damit fällt der Zugewinn bei den Arbeitsplätzen im Bezirk damit deutlich besser aus, als dies für ganz Bayern und ganz Deutschland der Fall ist. Neben dem Landkreis Regensburg fällt dabei auch der Kreis Tirschenreuth als besonders wachstumsstark auf.

Info:

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in den Landkreisen: Veränderung 2024 zu 2023

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  • AM: +1,51%
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  • AS: -1,74%
  • CHA: -1,44%
  • NM: +0,50%
  • NEW: -1,19%
  • R (Lkr): +3,04%
  • SAD: +-0%
  • TIR: -2,38%
 
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