Die Oberpfalz galt ja in der Vergangenheit als strukturschwach und wenig fortschrittlich. Inzwischen hat sich sie sich aber zu einer starken Wachstumsregion entwickelt. Motor dieses Wachstums sind vor allem innovationsfreudige mittelständische Unternehmen, die global agieren, so genannte „Hidden Champions“. Bei einem dieser erfolgreichen Unternehmen in der Region, Baumann Automation in Amberg, machte jetzt die von der OTH Amberg-Weiden und der VDI-Bezirksgruppe Amberg-Weiden organisierte Veranstaltungsreihe Station.
Ziel der Themenreihe ist es, erfolgreiche Unternehmen vor allem den Absolventen und Studierenden der OTH vorzustellen. „Wir wollen die 'Hidden Champions' sichtbar machen“, begründet Prof. Dr. Werner Prell, Lehrstuhlinhaber an der OTH und zugleich Bezirksgruppenleiter des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI), diese Veranstaltung. Denn gerade „Hidden Champions“ brauchen, so Prell, qualifizierte Mitarbeiter. Mitarbeiter, die an der OTH Amberg-Weiden studiert haben.
Viele ehemalige Studenten
Unter den Beschäftigten bei Baumann Automation sehe er viele seiner ehemaligen Studenten, betonte der Hochschulprofessor. Die Firma, die im kommenden Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, ist inzwischen weltweit gewachsen. 750 Mitarbeiter zählt jetzt bereits das Unternehmen am Standort Amberg. 200 Mitarbeiter kommen weltweit noch hinzu. „Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen und wir sind eine Familie geblieben“, beschreibt Claudia Hanke, die Personalchefin die Philosophie des Unternehmens gegenüber Oberpfalz-Medien. Ebenso charakteristisch sei, so Hanke, die junge Mitarbeiter-Struktur. „Das zeigt allein schon die Tatsache, dass wir einen Waldkindergarten für die Kinder unserer Mitarbeiter anbieten“, erklärt sie.
1984 gründete Georg Baumann, Spross der Amberger Baumann-Dynastie, die Emailgeschirr weltweit verkaufte, das Ingenieurbüro Baumann. Anfang der 90er-Jahre spezialisierte er sich dann auf Industrie Automation und Robotik. „Wir sind heute eigentlich zwei Firmen, eine Maschinenbau-Firma und eine Software-Firma. Damit heben wir uns von unseren Konkurrenten auf dem Markt ab“, erklärt Baumann. Das Unternehmen könne dadurch schlüsselfertige Lösungen aus einer Hand für die Kunden anbieten, von der Programmierung, Konstruktion über die Produktion bis hin zum Service.
Das stetig wachsende Unternehmen braucht natürlich immer mehr qualifizierte Mitarbeiter. Da ist die Technische Hochschule vor Ort der beste Zulieferer. „Rund 80 Prozent unserer Absolventen bleiben in der Region“, sagt Professor Dr. Bernhard Frenzel von der Fakultät Maschinenbau/Umwelttechnik an der OTH in Amberg. Firmen-Chef Georg Baumann weiß um die Bedeutung der Hochschule für sein Unternehmen: „Ohne die OTH gäb´s uns nicht!“
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