Amberg
29.07.2021 - 15:44 Uhr

Im Bezirk Amberg: Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit bleibt diesmal aus

Die Arbeitslosenquote verbesserte sich von Juni auf Juli von 3,3 Prozent auf nunmehr 3,2 Prozent. Im Juli 2020 lag die Quote bei 3,9 Prozent, im Juli 2019 bei 2,8 Prozent. Dies sind Zahlen aus dem Arbeitsmarktbericht für den Bezirk Amberg.

Die Agentur für Arbeit legt den neuen Arbeitsmarktbericht für den Bezirk Amberg vor. Bild: Wolfgang Steinbacher
Die Agentur für Arbeit legt den neuen Arbeitsmarktbericht für den Bezirk Amberg vor.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Amberg ging die Arbeitslosigkeit binnen Monatsfrist leicht zurück, und zwar um knapp 50 Personen bzw. 2,5 Prozent. Im Vergleich zum Juli des Vorjahres nahm die Arbeitslosigkeit deutlich ab, und zwar um knapp 440 Personen bzw. 19,2 Prozent. Mitte des Berichtsmonats waren 1.830 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Juli 2019 nahm die Arbeitslosigkeit bis zum aktuellen Berichtsmonat um knapp 200 Personen bzw. 12,2 Prozent zu.

Im Laufe des Berichtsmonats meldeten sich aus der Erwerbstätigkeit heraus knapp 190 Personen arbeitslos und somit rund 50 Arbeitnehmer bzw. 20,3 Prozent weniger als im Juli 2020. Im Gegenzug beendeten rund 200 Personen ihre Arbeitslosigkeit, um direkt ins Berufsleben zurückzukehren oder einzusteigen. Dies waren zwölf Arbeitnehmer bzw. 6,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.

Der saisontypische Anstieg der Arbeitslosigkeit aufgrund der bevorstehenden Urlaubs- und Ferienzeit ist diesmal im Juli größtenteils ausgeblieben. Bislang haben sich zudem nur vereinzelt Auszubildende arbeitslos gemeldet, die nach Abschluss ihrer Ausbildung nicht übernommen werden oder sich beruflich bzw. schulisch neu orientieren möchten.

Chancen weiterhin gut

Aufgrund der guten Arbeitsmarktlage für Fachkräfte sind die Vermittlungschancen für qualifizierte Berufseinsteiger weiterhin gut. Ein Großteil der neu arbeitslos gemeldeten Ausbildungsabsolventen hat deshalb auch bereits einen neuen Arbeitsvertrag in der Tasche oder plant ab Herbst eine weiterführende Schule zu besuchen.

Die niedrigen Inzidenzwerte haben zu einer weiteren Stabilisierung am Arbeitsmarkt beigetragen. Insbesondere im Einzelhandel und der Gastronomie sowie bei Freizeiteinrichtungen hat die Nachfrage nach Arbeitskräften weiter zugenommen. Im Baugewerbe, im Öffentlichen Dienst sowie bei den Sozial- und Erziehungsberufen und dem Nahrungsmittelhandwerk bewegt sich das Arbeitsstellenangebot weiterhin auf einem hohen Niveau.

Auch im Gesundheitswesen und Handwerk wurden wie in fast allen anderen Branchen neue Stellen gemeldet. Lediglich in der Automobilzulieferbranche sowie der Kunststoff- Herstellung konnte kein Stellenzugang verzeichnet werden.

Offene Arbeitsstellen können immer häufiger aufgrund der steigenden und sich wandelnden Anforderungen (Fachkenntnisse) nicht oder nur schwer besetzt werden. Arbeitsplätze haben sich in den vergangenen Monaten aufgrund der sich intensivierenden Digitalisierung und Automatisierung sowie der Veränderungen am Weltmarkt und in den Firmen gewandelt. Firmen und Beschäftigte hat dies vor neue Herausforderungen gestellt, vielfach aber auch die Möglichkeit für neue Auftragsfelder und Geschäftsideen geschaffen.

Die erforderlichen Fertigkeiten und Qualifikationen liegen jedoch nicht immer in ausreichendem Maß vor. Betroffenen rät Stefanie Bauer, stellvertretende Geschäftsstellenleiterin der Agentur für Arbeit Amberg, deshalb über geeignete Qualifizierungsmöglichkeiten nachzudenken. „Die Erweiterung von Kenntnissen und Qualifikationen erhöht die Chance auf eine langfristige Beschäftigung. Arbeitnehmer und Arbeitgeber können sich über Weiterbildungs- sowie Fördermöglichkeiten bei der Agentur für Arbeit beraten lassen“, sagt Bauer.

Stellen unbesetzt

Auch auf dem Ausbildungsmarkt sind noch Stellen für 2021 in diversen Branchen unbesetzt. Aufgrund der rückläufigen Bewerberzahlen können Arbeitgeber ihre Ausbildungsstellen nicht immer besetzen. Dies stellt eine Chance für erwachsene Bewerber dar. Für sie kommt gegebenenfalls eine Umschulung in Betracht. Bewerber, die bereits Berufserfahrung haben, können auf diesem Weg in verkürzter Zeit eine Ausbildung nachholen und hierdurch zur gesuchten Fachkraft werden.

Wer grundsätzlich an einer beruflichen Neuorientierung oder Weiterqualifizierung interessiert, hinsichtlich des Berufes, der Tätigkeit oder den Qualifizierungszielen jedoch noch unentschlossen ist, kann das kostenfreie Beratungsangebot der Lebensbegleitenden Berufsberatung in Anspruch nehmen. Dabei handelt es sich um ein neues Angebot der Arbeitsagentur. Erfahrene Beratungsfachkräfte unterstützen die Kunden bei der Suche nach dem geeigneten Berufs- oder Qualifizierungsziel ebenso wie bei der Realisierung. Auch gibt es Möglichkeiten, sowohl Arbeitnehmer als auch arbeitsuchenden Personen finanziell bei einer Umschulung oder Weiterbildung zu unterstützen. Die Vermittlungsfachkräfte in der Agentur für Arbeit helfen Interessierten weiter.

Mitte Juli waren im gemeinsamen Stellenpool der Arbeitsagentur und des Jobcenters rund 1180 Stellenangebote gemeldet, zirka 390 Offerten bzw. 48,4 Prozent mehr als im Juli 2020. Seit Jahresbeginn meldeten die Betriebe und öffentlichen Verwaltungen rund 1420 Stellen und somit zirka 400 Offerten bzw. 39,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Amberg01.06.2021
 
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