Trotz aller Corona-Auflagen konnte der Ritus der Handauflegung zur Priesterweihe von Ramon Rodriguez im Regensburger Dom durch Bischof Rudolf Voderholzer gut vollzogen werden. Die kurz zuvor erfolgten Corona-Tests bei Beteiligten waren allesamt negativ ausgefallen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Zu Beginn hatte Regens Monsignore Martin Priller die acht Kandidaten bei ihrem Namen aufgerufen und den Bischof um die Erteilung der Weihe gebeten, nachdem er die Würdigkeit der Kandidaten bezeugt hatte. Auch die Gemeinde bekundete ihre Zustimmung. Die Weihe erfolgte nach der Anrufung des Heiligen Geistes durch die Handauflegung des Bischofs und das Weihegebet. Die anwesenden Priester breiteten wegen der Einschränkungen durch die Pandemie die Hände über den Kandidaten aus (statt sie ihrerseits aufzulegen), um die Aufnahme in die Gemeinschaft der Priester zu verdeutlichen. Dann kam es zum Anlegen der priesterlichen Gewänder und zur Salbung der Hände sowie zur Überreichung von Brot und Wein durch den Bischof.
Verneigung, angedeutete Umarmung
Mit einer Verneigung als angedeutete Umarmung besiegelte der Bischof, dass er die Neupriester als neue Mitarbeiter annimmt. Mit den Neupriestern feierte Bischof Voderholzer die Eucharistie. Als Danksagung wurde das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ angestimmt. Im Segen der Neupriester sprachen diese den Gläubigen Gottes Nähe zu. Der Gottesdienst endete mit dem Gruß an die Gottesmutter Maria: „Segne du, Maria“.
Eine irrationale Debatte
In seiner Predigt zuvor ging Bischof Voderholzer auf den „Synodalen Weg“ ein: „Es ist viel die Rede von Macht.“ Dies erscheine ihm jedoch oft als eine irrationale Debatte. An die Kandidaten gewandt, erklärte Voderholzer vielmehr, sie hätten dies vermutlich längst erlebt: „Eure Ohnmacht bei der Weitergabe des Glaubens.“ Sie sei nicht durch ein Machtwort zu erzielen, sondern durch Worte des Bekennens und der Glaubenserfahrung. Nämlich seien dies gar nicht „Eure Worte, sondern Worte, die ihr in Vollmacht sprechen dürft“. Es gehe nicht um menschliche Machtworte, sondern „um Euch anvertraute Worte“. Dann erinnerte der Bischof von Regensburg an Papst Franziskus, der immer wieder die „elementare Aufgabe“ der Jugendarbeit darlege. Für die Notleidenden ein Herz haben, „das ist in der jetzigen Stunde der Kirche eine vordringliche Aufgabe“. Die musikalische Gestaltung des Weihegottesdienstes lag bei dem Vokalensemble der Dommusik unter Leitung von Domkapellmeister Christian Heiß. Als Domorganist wirkte Prof. Franz Josef Stoiber.
Bei Firmung Neugierig geworden
Ramon Rodriguez kam 1994 in Amberg zur Welt und wuchs in Hirschau auf. Seine Heimatpfarrei dort ist Mariä Himmelfahrt. Als Primizspruch wählte er den Psalm 41 (42): „Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, Gott, nach dir“. Warum er Priester werden möchte? „In unserer schnelllebigen Zeit kommen auf alle, die Kirche als Ganzes und die Menschen im Einzelnen, beständig neue Herausforderungen zu. Diese Herausforderungen und Lebenssituationen gemeinsam aus dem Glauben heraus mutig anzunehmen und zu gestalten betrachte ich als eine wichtige, fordernde aber auch schöne Aufgabe“, erklärte der Priesteramtskandidat im Vorfeld. Im Zuge seiner Firmung wurde durch seinen damaligen Heimatpfarrer, Hans-Peter Bergmann, in ihm eine große Neugierde geweckt, was die Kirche lehrt und tut und was der Priester ist. Seinen Primizgottesdienst feierte er einen Tag nach der Weihe in der Stadtpfarrkirche Hirschau.
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