Amberg
15.03.2020 - 22:58 Uhr

Ein bisschen Ruhe ist jetzt nicht schlecht

Die Wähler-Mehrheit im Landkreis Amberg-Sulzbach setzt bei der Landratswahl auf Amtsinhaber Richard Reisinger. Ein eher ruhiger Politiker. Doch vielleicht braucht es genau so jemanden in aufgeregten Zeiten, meint unsere Autorin Heike Unger.

Landrat Richard Reisinger bleibt im Amt. Bild: Petra Hartl
Landrat Richard Reisinger bleibt im Amt.

Richard Reisinger bleibt Landrat: Dieses Ergebnis der Amberg-Sulzbacher Kommunalwahlen ist nicht überraschend. Die Landkreisbewohner setzen auf einen, den sie nun seit zwölf Jahren kennen: Als jemanden, der sein Amt ohne Getöse ausübt. Manche Gegner werfen Reisinger genau das vor, hätten lieber einen, der hörbarer arbeitet.

Dabei ist dieser Charakterzug am Ende vielleicht sogar eine von Reisingers größten Stärken: Seine ruhige, vermittelnde Art. Die war sogar im Wahlkampf spürbar. Attacken auf die Mitbewerber blieben weitgehend aus. Das galt allerdings auch umgekehrt.

Das ist sicher nicht die schlechteste Ausgangslage für die neue Legislaturperiode: Denn jetzt, nach der Wahl, müssen im Kreistag und auch in den Gemeinden wieder alle politischen Kräfte zusammenarbeiten. Mancher Kommunalpolitiker könnte sich da am Landrat ruhig ein Beispiel nehmen - den Räten in Ammerthal und Ebermannsdorf zum Beispiel täte ein unaufgeregtes Miteinander für ihre Gemeinden gut.

Getöse ist ohnehin grundsätzlich nicht hilfreich. Und wer schreit, hat nicht recht. Die Erfahrung zeigt: Nicht nur dort, aber doch gerade in der Politik sind die Lauten nicht die Besseren. Und vielleicht ist ein bisschen Ruhe in turbulenten Zeiten wie diesen ganz genau das, was wir jetzt brauchen.

 
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