Die erste Operation im neuen Ambulanten OP-Zentrum (AOZ) war schon auf Montag, 4. April, terminiert. Corona-bedingt musste die Premiere zwei Wochen nach hinten verschoben werden. Aber zumindest offiziell konnte das neue Aushängeschild des Klinikums St. Marien am Freitag eingeweiht werden - wenn auch nur teilweise besichtigt. Die OP-Säle waren bereits steril. Auf dem ehemaligen Besucherparkplatz des Krankenhauses entstand zwischen Mai 2021 und März 2022 ein Gebäude in Modulbauweise, in dem künftig rund 4000 ambulante Operationen pro Jahr stattfinden werden. Über 6,6 Millionen Euro hatte der Bau inklusive Rückbau des Parkplatzes und Außenanlagen gekostet.
Ambulante Operationen sind im Kommen. Während in Amerika bereits rund 80 Prozent der Operationen ambulant gemacht werden würden, liege die Zahl in Deutschland bei 40 Prozent, Tendenz steigend, so Ärztlicher Leiter Dr. Timo Schmidt. Der große Vorteil sei, dass die Patienten durch den Arzt ihres Vertrauens operiert werden können, die oftmals ausgeprägte psychische Belastung eines Krankenhausaufenthaltes wegfalle und die Genesung in häuslicher Umgebung meist problemloser verlaufe. Hinzu komme eine Kostenreduzierung für das Gesundheitssystem - "bei gleich hoher Qualität".
Für Klinikumsvorstand Manfred Wendl hatte das Projekt eine große Bedeutung. Nicht zuletzt, weil auch die Erweiterung und Neustrukturierung des Zentral-OP anstehe, was mehrere Millionen Euro kosten wird, sondern auch, weil der Anteil der ambulanten Operationen generell weiter zunehmen wird. "Und während der Bauzeit sind ausreichend Kapazitäten zur Versorgung der Patienten zur Verfügung gestellt." Das AOZ stehe allen operierenden Abteilungen und allen niedergelassenen Ärzten zur Verfügung. "Wir versuchen, alles möglich zu machen, was möglich zu machen ist." Oberbürgermeister Michael Cerny bezeichnete es als "fast schon symbolischen Bau", denn Medizin werde immer ambulanter: "Beleg- und Fachärzte können mit dem stationären Bereich zusammenarbeiten." Geplant wurde das Gebäude von Architekt Andreas Eckl aus Regensburg, die Bauausführung oblag der Firma Alho, Experte für modulare Bauweise. Diakon Peter Bublitz und Pfarrer Stefan Fischer gaben den Räumen den kirchlichen Segen.
Das neue OP-Zentrum am Klinikum St. Marien
- Gebäude: besteht aus 33 einzelnen Modulen.
- Baukosten: mehr als 6,6 Millionen Euro.
- Prognose: jährlich 4000 Operationen.
- Erste Operation: am 25. April.
- Ärztlicher Leiter: Dr. Timo Schmidt. Ihm zur Seite steht ein siebenköpfiges Team, das eng mit dem Klinikum St. Marien zusammenarbeitet.
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