Darauf haben nicht nur der Burschenverein, der Kriegerverein, die Hubertus-Schützen und Old Tablers Amberg gewartet. Endlich, nach der Corona-Zwangspause, hieß es am Samstag im Brauerei-Gasthof Sterk wieder: Ozapft is'. Routiniert wie immer gab Oberbürgermeister Michael Cerny den Startschuss für einen urgemütlichen Bockbierabend. Er steht heuer im Zeichen der 300-jährigen Raigeringer Brauereigeschichte.
Nach dem Antrunk konstatierte das Stadtoberhaupt: "Süffig, gut, aber auch gefährlich." Denn 19,5 Prozent Stammwürze oder rund acht Prozent Alkohol hat der diesjährige bernsteinfarbene helle Doppelbock. Die zahlreichen Besucher waren deshalb gut beraten, vom Speisenangebot regen Gebrauch zu machen. Cerny lobte seine Heimatstadt als Hochburg der Bockbierfeste. Er dankte dem Bräu, dass er die schöne Tradition hochhält. "Da steckt Herzblut drin", so Cerny. "Da steht jemand hinter seinem Betrieb, hinterm Bier und hinter der Handwerkskunst". Der Jubiläumsfeier vom 9. bis 12. Juni wünschte er einen erfolgreichen Verlauf.
In seiner Begrüßung blickte Sterk zurück auf den vergangenen September, als er den Sud für seinen Doppelbock ansetzte, basierend aus hochwertigen Rohstoffen wie bayerischem Malz und Hopfen aus der Hallertau, so wie es das Reinheitsgebot aus dem Jahr 1516 vorschreibt. Sterk will damit den Beweis antreten, dass auch kleine Brauereien mit ihrer Handwerkskunst bestehen können. Er verwies darauf, dass es am kommenden Samstag wieder einen gemütlichen, unterhaltsamen Bockbierabend geben wird, natürlich wieder mit musikalischer Umrahmung. Zum Auftakt erntete das Trio "Salleröder Buam" viel Applaus von den Besuchern, besonders für ihre perfekt dargebotenen Stücke aus dem Repertoire der legendären Oberkrainer.
Zur bevorstehenden Feier "300 Jahre Braustätte Raigering" kündigte Sterk ein besonderes Jubiläumsbier an. Gefeiert wird mit einem bunten Rahmenprogramm vom 9. bis 12. Juni. Die für das Jubiläum maßgebliche Urkunde fand Sterk im Amberger Staatsarchiv. Sie datiert vom 30. Januar 1723. Nach verschiedenen Besitzern trat Josef Peter Sterk 1895 durch Heirat in die Familiengeschichte ein. Seitdem firmiert die Brauerei unter diesem Namen.
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