Was ist denn jetzt los? Und was soll ich jetzt machen? Die Alarm-Meldung, die am Sonntagmittag viele Menschen im Raum Amberg mit einem schrillen Warnton per Handy überraschte, sorgte für Verunsicherung: Bei Polizei und Feuerwehr meldeten sich deshalb etliche Anrufer – einige kamen sogar selbst zur Feuerwache am Schießstätteweg, um sich zu erkundigen, was denn nun zu tun sei.
"Viele haben bei uns nachgefragt", bestätigt Dominik Lehmeier, Pressesprecher der Amberger Polizei, am Montag auf Nachfrage – einige der Anrufer hätten einen schweren Chemieunfall vermutet: "Die Leute waren beunruhigt." Vielleicht auch, weil diese Form der Warnung noch relativ neu ist und im Raum Amberg auch noch nicht oft genutzt wurde: Erst zweimal war das der Fall – beim Bombenfund bei der Luitpoldhütte 2024 und wegen Rauchentwicklung in einem Gussbetrieb in Amberg. An sich "eine gute Sache", sagt Dominik Lehmeier zur Warnung per App (Nina/Katwarn) oder "Cell Broadcast" per Smartphone – denn so erreiche man einfach sehr schnell sehr viele Menschen.
Alarm-Ton und Textnachricht
Was zu tun ist, erklärt in solchen Fällen der Text, der mit dem Warnton auf dem Handydisplay erscheint. Der Alarm am Sonntag galt einer "Brand- und Rauchentwicklung – Stadtgebiet Amberg", verbunden mit dem Hinweis, "bleiben Sie in den Gebäuden, bzw. suchen Sie Gebäude zu Ihrem Schutz auf". Eine Vorsichtsmaßnahme, weil der Brand in der Martin-Schalling-Straße sehr viel Rauch entwickelte: Der kann gesundheitsschädlich sein, wenn man ihn einatmet.
Die Polizei hatte deshalb den Handy-Alarm über die Integrierte Leitstelle (ILS) veranlasst. Um 12.46 Uhr schrillten daraufhin viele Smartphones, und zwar offenbar nicht nur in Amberg. Auch in Poppenricht und sogar in Grafenwöhr bekamen Handy-Nutzer die Warnmeldung. Und dann, eine halbe Stunde später, auch die Entwarnung: Zu diesem Zeitpunkt hatte die Amberger Feuerwehr den Brand gelöscht und war schon dabei, das Dach des Brandhauses zu öffnen, um zu prüfen, wie sehr der Dachstuhl beschädigt worden war.
Vermutlich technischer Defekt
Die Bewohner des Reihenmittelhauses waren im Garten, als das Feuer ausbrach, teilte die Polizei auf Nachfrage mit: Die Familie sah Flammen im Schlafzimmer im ersten Stock. Die Brandursache stand auch am Montag noch nicht eindeutig fest. Nach Mitteilung der Polizei gibt es aber keine Anzeichen für Fremdverschulden, wahrscheinlich sei ein technischer Defekt eines elektrischen Geräts die Ursache gewesen.
Der Schaden summiert sich laut Polizei auf rund 150.000 Euro. Zur Bilanz gehört aber auch eine gute Nachricht: Bei dem Brand wurde niemand verletzt.
Als Kind habe ich gelernt, „Ruf nicht Feuer, wenn es nicht brennt“!
Ich finde es gut, wenn es ein Medium gibt mit dem man bei Gefahr die betroffenen Personen alarmieren kann. Aber meiner Meinung nach sollte man das Alarmmittel verhältnismäßig nutzen. Wegen eines Wohnhausbrandes eine ganze Stadt über einen Großbrand zu informieren und die Empfehlung Fenster, Türen zu schließen usw. ist meiner Ansicht nach nicht verhältnismäßig! Wenn die App mehrmalig „übertrieben“ alarmiert, werden Warnungen nicht mehr ernst genommen. Das erinnert an Alarmanlagen in PKWs. Wenn der Autoalarm ertönt schaut keiner nach einem Straftäter, man schaut eher welches Auto wieder einmal einen Falschalarm ausgelöst hat.
Warnapp nutzen, ja! Dann aber nich eine ganze Stadt Amberg wegen „Großbrand“ verunsichern und Unruhe auslösen. Das wäre mein Wunsch an die Verantwortlichen für die Alarmierung per Katwarn und NINA.
Thomas Löw
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