„Die Liste Amberg“ hatte nämlich für Samstagnachmittag zu einem Ortstermin auf dem Areal eingeladen. Dort wollte sie ihre Ideen und Vorstellungen für einen „Amberger Kulturpark“ auf diesem Gelände präsentieren.
Der SPD-Oberbürgermeisterkandidatin Birgit Fruth, zugleich Vorsitzende der sozialdemokratischen Stadtratsfraktion, gefiel überhaupt nicht, dass auch 3. Bürgermeisterin Brigitte Netta am Freitagmittag „auf ihrer offiziellen Facebook-Seite“ die Einladung dazu postete. Netta gehörte bis Mitte des Jahres der SPD-Fraktion an, hat sich inzwischen aber der „Liste Amberg“ angeschlossen.
Birgit Fruth schrieb noch am Freitagabend an OB Michael Cerny, als "offizielle Vertreterin der Stadtspitze" entwickle Brigitte Netta hier "anscheinend andere Ideen, als die, die der Stadtrat demokratisch mehrheitlich entschieden hat". Birgit Fruths zweites Problem damit: "Die Stadt Amberg ist vertraglich gebunden. Das müsste auch eine Bürgermeisterin wissen."
Die SPD-Frontfrau nahm den Post zum Anlass, Cerny zu einer öffentlichen Klarstellung aufzufordern. Er solle den aktuellen "Sachstand hinsichtlich des Vertrages mit dem Investor Ten Brinke" darlegen. Sonst bestehe Gefahr, dass die Öffentlichkeit "einen vollkommen falschen Eindruck erhält". Informationsstand der SPD-Fraktion sei, dass die Vertragspartner grundsätzlich am Bauvorhaben festhalten wollten und weitermachten, "wenn auch mit veränderten Rahmenbedingungen zur Tiefgarage".
Die Amberger Zeitung fragte am Montag beim Oberbürgermeister nach, wie er sich in dieser Angelegenheit zu verhalten gedenke. Laut Stadt-Pressesprecherin Susanne Schwab vertritt Cerny den Standpunkt, es habe mit der "Stadtspitze" nichts zu tun, wenn "Die Liste Amberg" eine neue Idee in den politischen Diskurs einbringe. Zum Sachstand sei aber eines klar: "Die Stadt hat einen Vertrag mit Ten Brinke und hält den ein."
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